Montag, 19. März 2012

Iran und die Atombombe: Wie viel Zeit bleibt noch?

Ruhollah Chomeini, (1902-1989) war ein schiitischer Ajatollah und
 der politische und spirituelle Führer
 der Islamischen Revolution in Iran von 1978 bis 1979.

Heute ein Video eines Interviews mit Prof. Dr. Volker Perthes zu einer Frage, die seit Wochen in den Medien geistert: Iran und die Bombe, und was macht Israel? Mitunter ohne dabei viel Expertise dem Leser zugänglich zu machen. Denn das Säbelrasseln Israels eignet sich hervorragend Schlagzeilen zu gerieren, Angst zu schüren und: Umsatz zu machen. Differenziertere Stimmen stören da nur.

Es kommen solche Fragen zur Sprache, wie:

  • Iran und die Atombombe: Wie viel Zeit bleibt noch?
  • Gibt es nur eine militärische Option, die Atombombe zu vermeiden?
  • Gibt es noch diplomatische Möglichkeiten, wie sähen diese aus?
  • Lassen die militärischen Drohungen Israels mit einem Präventivschlag überhaupt noch Spielraum für diplomatische Lösungen?
  • Gibt es in den nächsten Monaten einen Militärschlag?
  • Was weiß man heute, wie nahe Iran der Atombombe ist?
  • Was bezweckt man mit der Eskalation der Drohungen gegenüber Iran?
  • Was möchte der Iran, möchte er tatsächlich die Atombombe?
  • Befürchtet Israel ernsthaft, dass der Iran sie angreift, sobald sie die Atomwaffen bauen?
  • Wie sieht das heutige Mächtegleichgewicht im Iran aus? Nach den Wahlen?
  • Welche iranischen Fraktionen gibt es, und was wollen diese?
  • etc.

Vom 18. März 2012:
Die Welt blickt besorgt auf Iran und dessen Atomprogramm. Lässt Teheran wirklich eine Atombombe entwickeln? Und droht deswegen ein militärischer Präventivschlag Israels? Was treibt Iran an? Und wie gefährlich ist die Lage wirklich?

Professor Volker Perthes ist Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin und einer der gefragtesten Experten für den Nahen und Mittleren Osten. Mit ihm unterhalten sich NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann und Marco Färber über Machtverhältnisse und Triebkräfte in der iranischen Politik, über Stellenwert und Risiken der Atompolitik und über die Frage, was der richtige Umgang mit Iran wäre.




NZZ Standpunkte vom 18.03.2012

(Bildquelle: Wikimedia Commons)

1 Kommentar:

  1. Zum "Video der Woche" oben rechts eine Zusammenfassung und Einschätzung von mir:

    Das Säbelrasseln vom Krieg gegen den Iran seitens Israel ist nur "Gerede" (wie Obama jüngst meinte), bestenfalls Innenpolitik um durch einen äußeren Feind von inneren Problemen abzulenken. Siehe z.B. die Sozialproteste in Tel Aviv bzw. Israel. Gern benutztes Mittel jeder Politik, besonders gern von rechter und rechtspopulistischer. Aus praktischen Gründen ist ein israelischer Angriff mittelfristig unmöglich.
    1. Es gibt zuviele weit verstreute Atomanlagen, die alle gleichzeitig in mehreren Wellen angegriffen werden müssten. Erfolg sehr sehr vage.
    2. Schwer mit Bomben beladene Jets brauchen viel Kerosin, Israel hat kaum Tankflugzeuge, müssten also auf Hilfe der USA hoffen.
    3. Überflugrechte gibt es nicht über die Türkei, nicht über Irak, nicht über Jordanien, allerhöchstens über Saudi Arabien, wenn USA willens ist Druck auszuüben. Chance dafür ungewiss.
    4. Viele Atomanlagen sind durch Bunker geschützt, selbst wenn alle obigen Faktoren gelöst werden könnten, und die Iraner kennen die israelischen Bomben, und wie stark die Bunkerwände sein müssen. Auch US Bomben können nicht alle Anlagen erreichen.
    5. Bei all den Flugszenarien darf man nicht vergessen, dass Iran auch Flugabwehr, Luftwaffe, etc. hat. Also müsste die israelische Luftwaffe nicht nur Bomber senden, sondern auch Jäger, Störflugzeuge, dazu einige erste Wellen zur Ausschaltung der iranischen Verteidigung, bevor überhaupt die erste Atomanlage getroffen wird.
    6. Iran würde bei Angriff die Straße von Hormuz schließen, dazu braucht sie nicht mal die Raketen an Land und die kleinen Raketenboote, die sondern sie würden die Straße vermienen, so daß die Entschärfung Monate dauert.
    Sperrung der Straße bedeutet wohl: Massiver Einbruch der Weltwirtschaft, Zusammenbruch der Börsen, Ölpreisschock, Schuldenkrise gerät außer Kontrolle, Weltwirtschaftskrise mit Zuständen wie in den 1930er Jahren, etc. könnten wahrscheinlich die Folgen sein.
    7. Will man den Iran also angreifen, kann es Israel alleine aus praktischen Gründen nicht, wohl aber die USA. Doch dazu müssten sie alle Kapazitäten aus Irak, Afghanistan, etc. massiv bündeln, um zuerst die Straße von Hormuz zu sichern um dann gegen 70 Millionen Iraner zu kämpfen, hinzu unzählige Muslime die sich radikalsieren würden, Hisbollah, Hamas, Teile der Schiiten Iraks, etc. Das geht nur über massive Schulden zu finanzieren, womit sie in der Hand der Chinesen wären, was die US Administration sicher kaum reizvoll findet.

    FAZIT: Cool bleiben, es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird, alles nur Säbelrasseln, und die Medien heizen es sehr gerne mit an, denn mit "Sensationen", mit "Angst", lassen sich noch immer die meisten Auflagen oder Quoten steigern.

    Hier noch der Link zum auslandsjournal, sofern ich wieder ein neues Video der Woche gepostet haben sollte:
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/aktuellste/332#/beitrag/video/1587134/Amerikas-Rolle-im-Israel-Iran-Konflikt

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