Montag, 8. August 2011

Feindbild Islam - 8. Teil

Geert Wilders, neo-rechtsradikaler
"Islamkritiker", der zahlreiche der hier
beschriebenen Argumentations-
techniken gebraucht

Nachdem ich bereits hier den ersten Teil eine Leseprobe einer empfehlenswerten Untersuchung zu dem Feindbild Islam vorstellte, und im zweiten Teil und dritten Teil angefangen habe die ersten 11 typischen Argumentationstechniken der selbsternannten "Islamkritiker" zu entschlüsseln, setze ich nun diese Reihe der 20 häufigsten Argumentationsstrategien der Rechtspopulisten und "Islamkritiker" weiter fort.


Bisher hatten wir etwas über diese Techniken und Strategien erfahren:
  1. Aneinanderreihung von Negativbeispielen
  2. Beleidigen, herabwürdigen, verspotten
  3. Vorurteile
  4. Alarmismus, Dramatisierung, fiktive Bedrohungsszenarios
  5. Verzicht auf Belege und Beweise, Simplifizierung von Sachverhalten
  6. Ausblenden von Ursachen 
  7. Desinformation
  8. Apologetik der christlich-abendländischen Kultur, Eurozentrismus
  9.  Aufruf zum Nationalstolz und Einreden von Fremdenliebe
  10. Themenhopping
  11. Pauschalisierung
Nun geht es weiter.

Aus: Thorsten Gerald Schneiders (Hg.): Islamfeindlichkeit. Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen. Wiesbaden 2009.

(Wie schon mehrfach darauf hingewiesen: Große Teile des Buches lassen sich in dem obigen Googlebooks-Link einsehen. Insofern könnte man auch dort weiter lesen, wenn man nicht auf meinen nächsten Post warten möchte, oder noch besser: Kaufen.)


12. Verallgemeinerung von subjektiven Erfahrungen

Dass sich viele Muslime in Deutschland in dem Bild, das so genannte Islamkritiker von muslimischen Einwanderern zeichnen, nicht wieder finden können, liegt vor allem daran, dass es durch eine Vermengung von subjektiven Erfahrungen mit nicht repräsentativen Befragungen entstanden ist. In Die fremde Braut (2005) schildert Necla Kelek ihre (negativen) Erlebnisse aus der Kindheit in der Türkei und der Jugend als Migrantin in Deutschland. Außerdem beruft sie sich auf circa 50 geführte Einzelinterviews mit muslimischen Frauen (Schahbasi 2005: 103f).
Das Buch besteht im Grunde aus drei Teilen: Zwei umfassen die Beschreibung des Quellenmaterials, auf dem die Thesen ruhen, der dritte beinhaltet die Erklärungen und Schlussfolgerungen. Aus wissenschaftlicher Sicht wäre gegen eine Methode aus qualitativer Sozialforschung und a posteriori-Argumentation nichts weiter einzuwenden, wenn sie denn für den Leser transparent präsentiert und nicht unentwegt in verallgemeinernden Äußerungen münden würde. Die Ergebnisse qualitativer Studien lassen nur bedingt Interpretationen zu. Aber schon der Untertitel von Die fremde Braut deutet die Pauschalisierung der Thesen an: Ein Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland. Im weiteren Verlauf des Texts finden sich schließlich reihenweise Aussagen im Stile von „in der türkisch-islamischen Gesellschaft ist“ oder „im Islam sind“. In der bisweilen unreflektierten Rezeption werden Keleks Aussagen bereits als quasi repräsentativ verkauft. So tauchen Beobachtungen, die lediglich mit ihren eigenen Erfahrungen begründet werden, wie etwa: „Langsam, aber unaufhaltsam wurden aus Gastarbeitern Türken und aus den Türken Muslime“ (2005: 131) in wissenschaftlichen Abhandlungen (Treibel 2006: 102) auf, und bloße Äußerungen über die Verbreitung von Kopftüchern finden sogar Eingang in Soziologielehrbücher (Schäfers 2006: 179). Selbst Ministerien berufen sich in Deutschland auf Necla Kelek – etwa beim sogenannen Gesinnungstest (siehe den Beitrag von Shakush in diesem Buch).
Auch die aus Somalia stammende niederländische Politikerin und Autorin Ayaan Hirsi Ali schreibt auf der Basis schrecklicher Kindheitserlebnisse, die sie vor allem „dem Islam“ anlastet; Mina Ahadi machte als junge Frau schlimme Erfahrung in ihrem Geburtsland Iran (2008); Alice Schwarzer haben ebenfalls iranische Extremisten offenbar so sehr erschreckt, dass sie ihr Bild über die Religion des Islam bis heute nachhaltig prägen. In ihren „islamkritischen“ Äußerungen kommt Alice Schwarzer jedenfalls permanent auf das immer wieder gleiche Erlebnis zurück: ihre Reise in den Iran zur Zeit der Islamischen Revolution 1979 (2002: 11ff.; 2002b: 173ff.; 2003; 2004; 2007): „In diesen dramatischen drei Tagen traf ich nicht einen unter den neuen Machthabern, der nicht unmissverständlich verkündet hätte: die Überlegenheit des Islams und die Verachtung aller ‚Ungläubigen‘ und ihrer ‚westlichen Werte‘; die Etablierung eines ‚Gottesstaats‘ samt Scharia; und den Schleierzwang und die Entmündigung der Frauen“, (2002: 11) Bereits damals sei ihr klar gewesen, schreibt Alice Schwarzer, „dass die es ernst meinen. Ganz wie Hitler“ (2006), aber in Deutschland wollten weder „die Fortschrittlichen, noch die Konservativen; weder die Medien, noch die Politik“ auf ihre Warnungen hören – „bis zum 11. September“ (2002: 9)



13. Vermischung von Theologie und kulturellen Traditionen

Insbesondere Necla Kelek sieht sich in Wissenschaftskreisen breiter Kritik wegen ihrer Vermischung von Religion und Tradition ausgesetzt.[6] In ihren Werken vermittelt sie das Bild: „[T]ürkische Identität ist muslimische Identität. Es gibt keinen Unterschied dazwischen.“ (2005: 236; siehe auch den Beitrag von Rommelspacher in diesem Buch). Diesen Grundtenor reichert sie mit einzelnen Aussagen nach der Art an: „Die Hochzeit ist in der türkisch-islamischen Gesellschaft traditionell eine Sache der Eltern [Hervorhebung von mir]“ (2005: 16). Das ist sie aber traditionell auch in der türkisch-aramäischen, der türkisch-jesidischen oder der türkisch-alevitischen Gesellschaft und im Grunde in fast allen Gesellschaften der Erde,[7]  allein deshalb erschließt sich hier die Verquickung von türkisch und islamisch nicht. Ihrer kulturalistischen Grundhaltung verleiht sie selbst Ausdruck, indem sie betont: „Ich deute Religion als eine kulturelle Dimension.“ (Kelek 2006a) Nach der Kritik an der Arbeitsweise erklärt Kelek zwar: „Ich bin Soziologin und mir geht es nicht um eine theologische Diskussion. Halten wir uns deshalb an das, was im Namen des Islam gelebt wird“ (ebd.). Dennoch trifft sie weiterhin theologische und historische Aussagen: „Es gibt im Islam kein Recht auf eine persönliche Entscheidung“ (2006b). „Der Islam ist nicht so stark in sich differenziert“ (2007c). „Der Islam ist und macht Politik“ (2007a). „Der Islam ist nicht integrierbar“ (2007b). Im Rahmen der 2006/07 verliehenen Mercator-Professur der Universität Duisburg-Essen hält sie sogar zwei Vorlesungen in diesem Kontext, erstes Thema:  Islam, Religion und Politik. Eine Religion als politische Bewegung, zweites Thema:  Islam, Religion und Reform: Anmerkungen zur Integration einer Religion in die Demokratie. Selbst wenn eine saubere Differenzierung von Kultur und Religion schwierig oder aussichtslos sei, wie Kelek meint (2007: 89), lässt sich ihre Vorgehensweise dadurch nicht legitimieren – insbesondere wenn sie kommentarlos praktiziert wird. Spätestens jetzt muss man also die Frage nach den wahren Absichten und Beweggründen der Soziologin Necla Kelek stellen. Ein ähnlicher Kulturalismus wie bei Kelek tritt auch bei Ayaan Hirsi Ali oder der Kanadierin Irshad Manji auf.

14. Aufwertung der Gewährsleute

Dass die so genannten Islamkritiker immer wieder für einander einstehen, ist – wie eingangs erwähnt – nicht nur auffällig, sondern dahinter verbirgt sich offenbar eine gezielte Strategie. Es geht darum, die Qualifikation und den Leumund derjenigen aufzuwerten, die die eigenen Positionen stützen sollen. Grund für die Annahme sind zwei Beobachtungen: Die Berufung auf andere so genannte Islamkritiker findet sich bei allen Autoren auffällig oft und nicht selten ist sie zusammen mit einer Reihe der immer gleichen ausgewählten Wissenschaftler exklusiv.
Außerdem werden die jeweiligen Personen vielfach mit auffallend positiven Beschreibungen hervorgehoben. „Ihrem Mut verdanken wir alles“, schwärmt Alice Schwarzer unter anderem über Necla Kelek (Schwarzer 2006a). In einer Laudatio anlässlich der Preisverleihung für deren Buch Die verlorenen Söhne erläutert sie: „Keleks Blick ist unvoreingenommen, sachkundig [und] mitfühlend.“ (corine.de, 24.11.06) Die „scharfsinnige Soziologin“ Necla Kelek (Schwarzer 2007: 62) revanchiert sich für die freundlichen Worte und würdigt Schwarzer als Person, die verhindern hilft, dass Islamverbände in Deutschland auftreten, als seien sie „auf einem Basar, auf dem Grundgesetz gegen Koran getauscht werden“ könnten. Dieses Lob trifft Kelek im Übrigen in einer Laudatio für Henryk Broder (ach-gut.com, 14.3.08) indem sie zuvor bereits mehrfach gegen Kritik in Schutz genommen worden war: „Kelek […] reagierte auf […] Attacken mit Argumenten und einer Ruhe, wie sie Therapeuten aufbringen, die mit verhaltensgestörten Kindern zu tun haben“, schreibt Broder (2006: 101) und unterstreicht zugleich ihre besondere Qualifikation, die er allerdings nicht an der guten Ausbildung oder der sauberen Arbeitsweise festmacht, sondern die anscheinend damit zu tun hat, „[d]ass Kelek selber Türkin ist“ (ebd.); ähnlich argumentiert Leon de Winter, wenn er vorgibt, Ayaan Hirsi Ali sei mir ihrer Lebensgeschichte eine Autorität, die den wahren Charakter der Religion des Islam bestimmen könne (2004: 4.12.; siehe unten)
Im Klappentext von Broders  Hurra, wir kapitulieren (2006) liest man: „Henryk M. Broder ist einer der scharfsinnigsten Köpfe Deutschlands […] mit erstaunlichem Horizont.“ Diese Worte stammen auch aus der Feder von Leon de Winter. Das ist allerdings wenig verwunderlich, wenn man weiß, dass er Broders „Lieblingsdichter“ ist (Broder 2002), dass Broder die Laudatio hielt, als de Winter 2002 mit dem Literaturpreis der Zeitung  Die Welt ausgezeichnet wurde (Hamburger Abendblatt, 9.11.02), und dass er hin und wieder Interviews mit ihm für den  Spiegel führt (Winter 2005; 2008). „[H]och geschätzt“ wird de Winter darüber hinaus auch von Ralph Giordano (2006).  Als letzterer mit der Art seiner Kritik an der geplanten Kölner Moschee selbst zur umstrittenen Person wird, springt auch ihm unter anderem Necla Kelek zur Seite: „Ralph Giordano hat recht“ (2007a). Er vergilt es ihr im Gegenzug und verspricht, er werde weiter kämpfen, „an der Seite so tapferer Frauen wie Mina Ahadi, Necla Kelek, Seytan Ates, Ayyan Hirsi Ali und aller anderen friedlichen Muslima und Muslime auf der Welt.“ (hpd, 2.6.08). Dass Girodano Mina Ahadi als Erste nennt, könnte damit zu tun haben, dass beide für die Kritische Islamkonferenz. Aufklären statt Verschleiern am 31. Mai 2008 in Köln zusammengearbeitet haben. Zudem hatte Ahadi  in einem öffentlichen Brief bereits zuvor kundgetan: „Herr Giordano, ich habe großen Respekt vor […] Ihrem Mut, wie Sie in aller Öffentlichkeit der aggressiven Herausforderung entgegentreten, die der Islam als eine totalitäre Religion und Weltanschauung darstellt“ (ex-muslime.de, 6.6.07); allerdings dürfte zumindest Mina Ahadi als Gründungsmitglied des Zentralrats der  Ex-Muslime über die Aussage, sie sei ebenfalls eine friedliche Muslima, nicht wirklich glücklich sein. Udo Ulfkotte betont schließlich ganz frei heraus: „Der Holocaust-Überlebende Ralph Giordano und die Vorsitzende des Zentrates der Ex-Muslime, Mina Ahadi, sind Stimmen, die öffentlich auf die schlimme Lage [der Islamisierung Europas] aufmerksam machen. Wir kennen uns gut, wir schätzen uns. Wir treffen uns und wir sprechen über die Entwicklung.“ (2009: 374).

15. Falsche Vergleiche

Eine beliebte rhetorische Figur, um Standpunkte zu verdeutlichen und zu untermauern, ist der Vergleich. Grundvoraussetzung für einen seriösen Gebrauch ist die Vergleichbarkeit der Sachverhalte; jeder kennt die Redensart, Äpfel mit Birnen vergleichen. Die Vergleichbarkeit von Sachverhalten ist jedoch nicht immer eindeutig und beruht bisweilen auf Auslegung. In bestimmten Fällen lässt sich die Vergleichbarkeit ohne das nötige Fachwissen nicht selbstständig überprüfen. Vergleiche bergen daher häufig Fehler, bieten sich deswegen aber auch besonders gut zum Missbrauch an. Häufig treten falsche Anwendungen in einem historischen Kontext auf: Alice Schwarzers Vergleich des Kopftuchs mit dem so genannten Judenstern (2006) etwa ist nicht nur gewagt, sondern entbehrt fachlicher Kenntnis. Weder in der Bedeutung, noch in der menschenverachtenden Absicht hinter dem unter gesetzliche Strafe gestellten Tragezwang des Judensterns (Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden, Verordnung vom 1.9.1941) besteht eine Vergleichbarkeit. Es handelt sich beim Judenstern zudem um eine von außen, von Nicht-Juden erzwungene Stigmatisierung. Das Kopftuch ist hingegen eine vor Jahrhunderten von innen heraus zum Zwecke des Schutzes entwickelte Kleiderordnung, für die sich viele Frauen auch heute aus freiem Willen entscheiden (Kaddor 2009a). Dass manche Frauen tatsächlich zum Kopftuchtragen gezwungen werden, kann diesen Vergleich nicht legitimieren. Nicht nur geschichtliche Hintergründe führen zu falschen Vergleichen. Um nachzuweisen, dass die Debatte um eine gesetzliche Gleichbehandlung von Kippa, Kruzifix und Kopftuch in öffentlichen Schulen unlogisch ist, argumentiert Henryk Broder: „Es käme auch niemand auf die Idee, die synchrone Entwaffnung sowohl der Polizei wie der Unterwelt zu verlangen um fair zu allen zu sein und die Gefahr bewaffneter Auseinandersetzungen zu bannen.“ (2006: 46f.) Ähnlich abstrus ist der Vergleich: „Wer ein Auto klaut und damit einen Menschen an einer Kreuzung totfährt, der ist ein Verbrecher. Wer sich mit einer Bombe im Rucksack in einem Bus in die Luft sprengt und andere Passagiere mitnimmt, der ist ein Märtyrer, ein gedemütigter, erniedrigter, verzweifelter Mensch, der sich nicht anders zu helfen wusste.“ (ebd. S. 9)
Spezielle Formen des falschen Vergleichs sind die Folgenden.

16. Anachronismus

In der Zeit vor rund 1.400 Jahren, als die Religion des Islam ihren Ausgang nahm, waren die Lebensumstände auf der arabischen Halbinsel andere als im heutigen Europa. So trivial diese Feststellung klingen mag, der Hinweis hat dennoch mit Blick auf die so genannte Islamkritik seine Berechtigung. Immer wieder werden Werte, Normen und Traditionen, die die Menschen damals kannten und pflegten, an den gegenwärtigen moralisch-ethischen Grundsätzen des westlichen Kulturraums gemessen. Solche Vergleiche lassen außer acht, dass es erst eine Jahrhunderte lange Entwicklung mit blutigen Auseinandersetzungen von der Magna Charta Libertatum über die Bill of Rights und der Déclaration des Droits de l'Homme et du Citoyen  bis zur Allgemeinen Menschenrechtserklärung der UNO gebraucht hat, um zur Ethik unserer Tage zu gelangen. Da den Menschen im 7. Jahrhundert all dies unbekannt war, lassen sich ihr damaliges Verhalten und ihre Denkweisen nur unter Vorbehalt mit dem heutigen Wissensvorsprung beurteilen; die Problematik trifft übrigens auch umgekehrt zu, die heutige Welt lässt sich ebenso wenig mit moralisch-ethischen Grundsätzen aus der Zeit Muhammads begreifen, wie es Fundamentalisten versuchen (siehe dazu Band 2 dieses Buches). Trotz solcher einfachen Überlegungen wird der Religionsstifter Muhammad in Anspielung auf die Überlieferung, wonach seine dritte Frau Aisha beim Vollzug der Ehe neun Jahre alt gewesen sein soll, in der Argumentation von  Politically Incorrect als „Pädo-Mohammed“ oder „Kinderficker“ verunglimpft;[8] in dem Kontext sei auch an die österreichische Kommunalpolitikerin erinnert, die in einer viel beachteten Wahlkampfrede erklärt hatte, „im heutigen System“ wäre Muhammad „ein Kinderschänder.“ (SZ, 15.1.08) Auch Necla Kelek bedient sich des Prinzips anachronistischer Vergleiche: „Die Praxis der Zwangsheirat und der arrangierten Ehe widerspricht den europäischen Werten und Gesetzen, wonach niemand zur Ehe genötigt werden darf. Mohammed sagt nach einem Hadith [ein Zeugnis über Taten und Worte des Propheten] zu einem Mann, der nicht heiraten will: ‚Dann bist du nicht von unserer Gemeinde, dann bist du ein Bruder des Teufels.‘“ (FAZ, 25.4.07) Auf gleicher Ebene steht ihr Versuch, im Streit um Moscheebauten den Fortbestand alter Hinterhofmoscheen mit einem Vergleich zu Muhammads „Ur-Moschee“ zu rechtfertigen, die auch nur in einem Wohnhaus in Medina untergebracht gewesen sei (2007a).
Fußnoten:
[6]  71 Unterzeichner kritisierten Keleks Arbeitsmethoden in einem offenen Brief in  Die Zeit, 1.2.06.
[7]  Zwangsheiraten und arrangierte Hochzeiten sind ebenso in nicht-islamischen Regionen wie in nicht-islamischen Religionen verbreitet – insbesondere in Indien; siehe auch Karakasoglu/Subasi 2007: 114ff.; Bielefeldt 2005: 13ff.; Monger 2004; The Times of India, 16.3.09; der Beitrag von Schröttle in diesem Buch.
[8]  Kinderheiraten – gerade auch zwischen Mädchen zu Beginn ihrer Pubertät und älteren Männern – sind in der Weltgeschichte nicht ungewöhnlich. Sie treten in verschiedenen Kulturen auf, insbesondere in Hindu-Traditionen, Monger 2004: 7ff, 62ff.; Scott 1953. Jahrhunderte lang war es übrigens auch bei orientalischen Christen üblich, dass man Mädchen oft schon vor Eintritt der ersten Periode verheiratet hat, da man ihre Jungfräulichkeit dann noch für sicher hielt (Walther 2003).

Wird weiterhin fortgesetzt...

(Bildquelle: Wikimedia CommonsSebastiaan ter Burg)

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