Mittwoch, 10. August 2011

Vertrag von Sèvres - Ende des 1. Weltkrieges im Osmanischen Reich





Heute, am 10. August, passierte vor 91 Jahren folgendes:


1920: Der Vertrag von Sèvres soll den Ersten Weltkrieg zwischen der Entente und dem Osmanischen Reich beenden. Das Osmanische Reich verliert danach einen Großteil seines Staatsgebietes. Der Vertrag tritt jedoch nie in Kraft.

Der Vertrag von Sèvres (auch Frieden von SèvresTürkischSevr Antlaşması) vom 10. August 1920, der zwischen der Entente[1] und der osmanisch regierten Türkei abgeschlossen wurde, gehört zu den Pariser Vorortverträgen, die den Ersten Weltkrieg beendeten.



Durch den Vertrag von Sèvres verlor das Osmanische Reich einen Großteil seines Territoriums –Hedschas (1925 von Saudi-Arabien erobert), Armenien und Mesopotamien sollten unabhängig werden.
Kurdistan sollte gemäß Artikel 62 autonom werden. Gemäß Artikel 64 sollte Kurdistan eventuell die Unabhängigkeit erlangen. Dafür mussten die Kurden innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten des Vertrags dem Völkerbund nachweisen, dass die Mehrheit der Kurden eine Unabhängigkeit von der Türkei möchte. Ferner würde dann der Völkerbund entscheiden, ob die kurdische Bevölkerung imstande für eine Unabhängigkeit war. Im Falle der Unabhängigkeit sollten die Alliierten ihre Ansprüche auf Mosul aufgeben und die kurdischen Einwohner Mosuls sollten sich freiwillig an den kurdischen Staat anschließen können.


Zudem wurde dem seit tausenden von Jahren in diesem Gebiet ansässigen Volk der Assyrer/Chaldäer ein expliziter Minderheitenschutz eingeräumt.[2] Die Ansprüche der Kurden und der Armenier auf anatolischen Boden überschnitten sich mehrfach. Während Armenien gleichberechtigt mit europäischen Kleinstaaten wie Belgien oder Tschechoslowakei am Verhandlungstisch saß, war der vom osmanisch-kurdischen Diplomaten Mehmet Şerif Pascha geführten kurdischen Delegation dort „nicht einmal ein Katzentisch eingeräumt“. Da die Kurden keine mächtigen Fürsprecher wie die Armenier hatten, begnügte sich ihr Wortführer mit einem nur ein Drittel der osmanischen Kurdenbevölkerung erfassenden Autonomiegebiet.[3] Diese namentliche Erwähnung entfiel später im Vertrag von Lausanne.
In Palästina sollte die "Nationale Heimstätte für das Jüdische Volk" entstehen und zu diesem Zweck Juden in diesem Gebiet angesiedelt werden. Der Vertrag von Sèvres bildete die letzte Stufe mehrerer Verträge, Abkommen und Deklarationen seitens der Entente-Mächte, die den Weltkrieg gewonnen hatten.
Der Vertrag wurde durch Bevollmächtigte (Großwesir Damat Ferid) des osmanischen Sultans Mehmed VI. unter heftigem Protest unterzeichnet. Die Ratifizierung des Vertrags durch das Osmanische Parlament erfolgte nie, weil der Sultan das Parlament auflöste. Der Vertrag wurde zudem von der Nationalbewegung unter Mustafa Kemal im Rest der Türkei abgelehnt.
Die Artikel 226 bis 230 sahen die Errichtung internationaler Militärgerichte zur Verfolgung von Kriegsverbrechen der Osmanen vor. Auf Druck der Siegermächte des Ersten Weltkriegs (insbesondere der Briten) fanden im Osmanischen Reich bereits seit Anfang 1919 Prozesse nationaler Militärgerichte statt (Unionistenprozesse). Auf Druck der Siegermächte, insbesondere der Briten, fand die Forderung nach Militärgerichten auch Eingang in den Vertrag von Sèvres. Weil einerseits eine Rechtsprechung auf internationaler Ebene fehlte, nach der Einzelpersonen für ihre Mitschuld an Kollektivverbrechen verurteilt werden konnten, und es andererseits gegensätzliche Auffassungen und Interessen zwischen den Siegermächten gab, kam es zu keiner internationalen Verfolgung.
Es blieb bei den nationalen türkischen Militärgerichten 1919/1920. Diese wiederum verloren durch das im Land herrschende Chaos (Besetzung Smyrnas durch die Griechen 1919, die Türkische Befreiungsbewegung unter Mustafa Kemal, die Einmischung der Briten in die Prozesse durch Verhaftungen und Auslieferungen nach Malta) mit der Zeit immer mehr an Bedeutung und wurden schlussendlich als Teil des Plans der Alliierten zur Aufteilung des Osmanischen Reichs aufgefasst und einen Tag nach der Unterzeichnung des Vertrags von Sèvres am 11. August 1920 durch die Regierung in Ankara unter Mustafa Kemal verboten. Mit der Abdankung des Kabinetts der Istanbuler Sultansregierung unter Großwesir Damat Ferid am 17. Oktober 1920 verloren die Gerichte vollkommen ihre Bedeutung. Nach der alliierten Belagerung Istanbuls am 16. März 1920 wurden Anstrengungen zur Gründung derGroßen Nationalversammlung in Ankara unternommen. Nach der Gründung der Nationalversammlung in Ankara am 23. April 1920 gab es im Land zwei verfeindete Regierungen.
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Bitte weiterlesen im Wikipedia-Artikel.

Siehe auch dieses aktuelle Video der FAZ dazu:








(Bildquelle: Wikimedia CommonsDon-kun)

5 Kommentare:

  1. Wie hast du das Video eingebunden? Ich habe nämlich keine Funktion dafür gefunden Oder hast du irgendwie getrickst ?

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  2. Ganz einfach: Ich habe das Video auf der Originalseite einfach mit Markieren, copy und paste in dem Blog eingefügt, in der WYSIWYG-Ansicht.

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  3. Und wo gibt es diesen Code auf der Orginalseite?

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  4. Nicht den Code. Ich habe einfach das Video, wie ein Bild mit gedrückter linker Maustaste markiert, und dann STRG+C gedrückt. Die Markierung ist dabei kaum sichtbar, ganz rechts blinkt dann am Rand des Videos ggf. ein langgezogener Cursor.

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  5. Also bei mir wird nix Markiert ich sehe auch keinen Cursor habe es jetzt einfach runtergeladen udn auf YouTube gestellt. Schlimmstenfalls Löscht Youtube das Video und ich werde verwarnt, Ist das bei dir eigentlich auch so, dass der Blogger Editor spinnt? Bei mir werden die Grafiken zu sehr vielen Schaltflächen nicht angezeigt und das ist bei allen Browsern so sei es Safari FF oder Chrome

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