Einiges zum historischen Kontext:
- Im Unterschied zu seinen Vorgängern, unterschied sich die Herrschaft Sultan Süleymans I. (im Abendland "der Prächtige" genannt) dadurch, dass seine Gegner im Westen und Osten, die Habsburger und Safawiden, stärker waren, als die Gegner der vorherigen Sultane.
Es waren nun auch keine Pufferstaaten mehr dazwischen. Dies machte auch das Winterlager in Istanbul und Thrakien notwendig, da von beiden Enden des Reiches Gefahr drohen konnte. Mehrfrontenkriege wurden vermieden, kriegerische Auseinandersetzungen, die sich über mehrere Jahre ohne handfesten Erfolg hinzogen, wurden in der Regel durch Friedensschlüsse beendet, um eine Kräftekonzentration an einer anderen Front zu ermöglichen. - Osmanisches Vordringen in Ungarn und Österreich ist von der Furcht getrieben, die Habsburger, Ungarn und Safawiden könnten eine Allianz eingehen, und die Habsburger könnten mit ihren Verführungskünsten die Vasallen Moldau und Siebenbürgen aufwiegeln.
- Landkrieg mit den Habsburgern spielte sich vorwiegend in und um Ungarn ab und lässt sich in drei Phasen unterteilen:
- 1520-26 Wucht der osm. Expansion gegen Ungarn, der einen Pufferstaat bildete. Ungarn war
schwach und zersplittert. König Ludwig II. von Ungarn (1516-1526) hatte wenig Kontrolle über die Landedelleute, die die Bauern unterdrückten und untereinander stritten, dadurch gemeinsame Bemühungen gegen die Osmanen erschwert. Auch Frage der Beziehung zu Habsburg zerstritten: Eine Minderheit wollten unter Erzherzog Ferdinand (= Bruder Kaiser Karls V.) nach Ludwigs II. Tod sich an Habsburg anschließen, die Mehrheit wollten unter dem siebenbürgener Fürsten Johann Zapolya dieses nicht. Martin Luthers Reformation (1517 Thesen zu Wittenberg) führte auch in Ungarn zu Verschärfungen der sozialen, religiösen und nationalen Spannungen. 8. August 1521: Eroberung Belgrads durch Süleyman, Weg nach Norden nun frei. In völliger Fehleinschätzung der tatsächlichen Machtverhältnisse provozierte König Ludwig II. Sultan Süleyman, indem er die osmanische Gesandtschaft, die über ein Friedensbündnis verhandeln sollte, gefangensetzte. Am 29. August 1526 besiegt Süleyman bei Mohacs die Ungarn mühelos, Tod Ludwigs II. kurz nach der Schlacht -> geeintes unabhängiges Ungarn nun unwahrscheinlich geworden.
Sultan Süleyman I.ca 1530;
Gemälde Tizian zugeschrieben
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