Montag, 31. Juli 2017

Istanbul Spaziergang - Von der Galatabrücke zum Valens Aquädukt - 1. Teil


Blick über Istanbul vom Süden aus. Links der Galata Turm, dann
die Galatabrücke mit der Mündung des Goldenen Horns,
die Yeni Moschee direkt am Ufer,
 rechts der Bosporus mit der Bosporusbrücke im Hintergrund


Ein Spaziergang führte mich im September 2016 durch wenig von Touristen bevölkerte Viertel Istanbuls. Dieser ca. fünf bis sechs Kilometer lange Weg beginnt beim Alt-Istanbuler Kopf der Galatabrücke, der den Eingang des Goldenen Hornes in den Bosporus markiert, führt entlang des südlichen Ufers des Goldenen Horns und knickt dann in südlicher Richtung hinein in die verwinkelten Gassen Alt-Istanbuls auf Höhe des Atatürk Boulevards und endet etwa beim Ratshaus der Megametropole. Neben einer meist kunsthistorischen Betrachtung, verbunden mit der Frage, was denn das eine oder andere Bauwerk so besonders macht, versuche ich durch das zahlreiche Einbetten von meinen Fotos, das Beschriebene greifbar zu machen (Fotos sind anklickbar zum Vergößern).


Der Spaziergang dargestellt in Google Maps


Links die Yeni Moschee, dann mit einem roten Banner verdeckt,
der Eingang zum Ägyptischen Basar, dahinter der Beyazit-Turm
der Istanbuler Uni, rechts auf dem 3. Stadthügel die
Sultan Süleyman I. Moschee
Der Kopf der Galatabrücke ist Ausgangspunkt einiger Spaziergänge durch die Stadt, kreuzen sich hier doch viele Verkehrswege zu Wasser und zu Lande. Entsprechend geschäftiges Treiben ist auch zu beobachten, wenn die Fähren vom Bosporus oder dem alten natürlichen Hafen des Goldenen Hornes ihre Passagiere in Schüben ausspeien, diese dann eilig versuchen die Metro, die Busse, die Straßenbahn oder die Minibusse zu erreichen, während andere erst einmal bei einem Fischbrötchen Rast machen. Frisch gefangen und gegrillt auf einen der manchmal prächtig dekorierten Boote, die entlang des Goldenen Hornes ankern.

Dabei könnten diese Rastenden den Blick von links nach rechts schweifen lassen, entlang der Galatabrücke zur direkt am Ufer gelegenen hoch aufragenden Yeni Cami ("Neue Moschee", 17. Jh.), zum dahinter liegendem ersten von sieben Stadthügel, mit dem thronendem Topkapi Palast der osmanischen Sultane, der rechts daneben liegenden majestätischen Hagia Sophia, den Spitzen der Minarette der Sultan Ahmet I. Moschee, dann wieder den Blick herab senkend auf den Eingang des Ägyptischen Basars, und während man noch die rechts befindliche auffällige Silhouette des Kuppelgebirges der Sultan Süleyman I. Moschee auf dem dritten Stadthügel bewundert, nimmt einen die Kuppel der Rüstem Pascha Moschee davor in Beschlag. Der Blick wandert weiter Richtung Westen zum Goldenen Horn und an den Ufern befindlichen Landmarken während in der Ferne die weiteren Sultans-Moscheen auf den Hügeln thronen.


Topkapi Palast vom Goldenen Horn aus gesehen,
rechts der Korbmacher Pavillon (16. Jh.),
seit 2011 Sitz des grünen Halbmondes (Anti Drogen NGO)



Rechts vom Topkpapi Serail blitzen die Kuppeln der Hagia Irene
und der Hagia Sophia über den Gülhane Park hervor


Links unter dem roten Plakat der Ägyptische Basar, dahinter
 der Beyazit-Turm, die Galatabrücke, darüber
die Sultan Süleyman I. Moschee


Eingang zum Ägyptischen Basar, wo es besonders viele Gewürze gibt
(wird zurzeit restauriert und steht voller Gerüste)


Die Süleymaniye genannte Sultan Süleyman I. Moschee, umgeben von
osmanischen Universitäten, etwas tiefer die Moschee seines
Schwiegersohnes, Rüstem Pascha. Im Vordergrund das Gitter
der Galatabrücke


Auf dem vierten von sieben Stadthügeln thront
die Sultan Mehmet II., Fatih Moschee, die im 18, Jh. nach einem Erdbeben
 fast komplett neu gebaut werden musste. Rechts darunter
die Molla Zeyrek Moschee, ehemals Pantokrator Kirche, ein Ziel dieser
Wanderung. Rechts neben den Segelmasten ein Rest eines Turmes
der byzantinischen Seemauern, das als Gefängnis genutzt wurde.


Auf dem fünften Stadthügel, weiter stromaufwärts das Goldene Horn entlang,
liegt die Sultan Selim I. Moschee. Davor drei Türben (Mausoleen).
Im Vordergrund die Galatabrücke, dahinter die neue Metrobrücke


Galatabrücke vom Süden aus gesehen. Aus
der Richtung des großen gedeckten Basars.
Im Vordergrund sieht man das Dach
des Ägyptischen Basars

Das Viertel, wo wir starten, ist vielleicht einer der farbigsten von Istanbul: Eminönü. Ich komme darauf vielleicht noch einmal in einem anderen Spaziergangs-Artikel zu sprechen, möchte hier aber schon mal einige Hintergrundinformationen mitteilen. Im spätbyzantinischen Reich hatten nämlich hier die italienischen Stadtstaaten ihre Viertel verpachtet bekommen. Die Marktzone rechts der Brücke erhielten die Venezianer, die links der Brücke die Kaufleute aus Amalfi. Noch weiter links lagen dann die Kontorhäuser und Lagerhäuser von Genua und Pisa, die allerdings ansonsten eher nördlich des Goldenen Horns ihr Zentrum hatten - in Pera / Beyoğlu. Dort, wo heute die Yeni Moschee steht, befand sich im Mittelalter das Viertel der karäischen jüdischen Kaufleute, das wie ein Keil zwischen denen von Venedig und Amalfi lag. Anders als die Italiener, die nach der Eroberung der Stadt durch die Osmanen 1453 ihre Niederlassungen bis auf die in Pera verloren hatten, durften die jüdischen Kaufleute dort noch bis zum Brand 1660 Handel treiben. Danach wurden auch sie aufgrund der Moscheebaupläne der Yeni Moschee umgesiedelt, ins drei Kilometer stromaufwärts des Goldenen Horns gelegenen Viertels Hasköy. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts mögen dort noch gelegentlich ihre Nachkommen anzutreffen sein. Ansonsten erlebte auch Istanbul ab Mitte des 20. Jh. und im 21. Jahrhundert die Flucht großer Teile der Juden - wie überall in mehrheitlich muslimischen Gesellschaften.
Von den Bauten der italienischen Stadtstaaten finden sich heute keine Spuren mehr südlich des Goldenen Hornes.

Konstantinopel zu byzantinischer Zeit. Auch wie es über die
Jahrhunderte durch die Kaiser erweitert wurde. Man sieht hier recht gut die
sieben Stadthügel, die sich in der Stadtsilhouette aber nur gering abheben.
Dennoch kann man diese erkennen, da auf deren Kuppen meist
repräsentative Gebäude errichtet wurden.



Noch immer gibt es Schuhputzer rund um die Yeni Moschee. Mit Lizenz.
Bis Ende der 1980er Jahre reichten die Bauten der Geschäfte, der Fabriken, der Manufakturen, der Kaianlagen, der Werften teilweise bis an das Ufer des Goldenen Hornes heran. Im Zuge einer umfassenden und teilweise auch rabiaten Stadtsanierung rund um das Goldene Horn, wurden diese oft entfernt, mitsamt damals noch stehenden Teilen der großen byzantinischen Seemauern sowie weiterer Bauten. Ersetzt wurden diese mit einem Stadtpark und Grünanlagen, die nun das südliche Ufer des Goldenen Hornes dominieren, sowie mit einer Sanierung des stinkendem faulendem Gewässers des Goldenen Horns, und dennoch findet man am Ufer noch einige interessante Bauwerke.



angebliches Grab von Cafer Baba im Gefängnisturm
Beginnen wir also mit dem Platz, der heute von Parkplätzen dominiert ist und Zindan Kapı heißt, zu deutsch, Gefängnistor. Hier sehen wir wie altersschwach angelehnt an ein Gebäude, tatsächlich noch einen Überrest der byzantinischen Seemauer: Einen Turm. Er scheint jahrhundertelang von den Byzantinern bis zu den Osmanen als Gefängnis gedient zu haben, und hier wurde in wundersamer Weise nach der Eroberung der Stadt 1453 von den Osmanen das Grab von Cafer Baba wiederentdeckt. Der Turm - der über Kerker errichtet wurde - verschmilzt mit dem Gebäude des Zindan Hans, einem Bauwerk des 19. Jh., welches auch als Han der Juweliere diente, und heute ein Restaurant mit guter Aussicht beherbergt (Surplus Restaurant). Das Grab dient bis heute als Stätte frommer Verehrung, und rettete wohl den Gefängnisturm vor der Zerstörung. Cafer Baba soll nach einer lokalen Legende als Gesandter Harun ar-Raschids nach Konstaninopel gekommen sein, wurde jedoch in Ketten gelegt und soll hier verstorben sein.


Grab von Cafer Baba


Der große Reisende, Schriftsteller und als "kleiner osmanischer Münchhausen" geltende Evliya Çelebi (1611 - 1683) schreibt:

Cafer Baba wurde im Kerker der Ungläubigen in einem Winkel begraben, wo bis zum heutigen Tage seinem Namen Schimpf widerfährt durch all diese glaubenslosen Malefizbuben, Schuldner, Mörder - und was sonst noch -, die hier in Banden lagen. Als aber - Gott sei gelobt! - Istanbul erobert ward, wurde des Cafer Babas letzte Ruhestatt im Turm des Bagno ein Zielort frommer Wallfahrer, vornehmlich solcher, die aus Gefängnissen entlassen waren, und die nun, den Flüchen der Ungläubigen zum Spott, hier ihre Segenswünsche rufen.

Früher soll der Heilige im oberen Stockwerk des Turmes begraben worden sein, heute befindet sich sein Grab im Erdgeschoss.



Ahi Çelebi Moschee mit Kuppeln des Portikus rechts,
dahinter die Sultan Süleyman Moschee
Auf dem Weg zur Ahi Çelebi Moschee gleich in der Nähe, können wir Überreste alter Gemäuer entdecken, wahrscheinlich eines der Seetore aus byzantinischer Zeit. Nach der Eroberung der Stadt nannten hier ansässige Griechen das Tor als "Tor der Karavellen" wegen der Schiffe, die hier festmachten. In türkischer Zeit hieß dieses Yemiş Iskelesi (Obst-Kai), wegen all der Schiffe die Obst zum Großmarkt brachten. Wie schon erwähnt, gibt es aber heute keine Anleger mehr, jenseits von Fähranleger für Passagiere am Goldenen Horn und einigen wenigen Werften. Heute gelangen wie überall in der industrialisierten Welt die Obst- und Gemüsewaren mittels Container in den Großhandel. Kurz darauf sehen wir die kleine gedrungene Moschee des Ahi Çelebi ibni Kemal, die im typisch byzantinischem Stil beeinflusst ist, den wir so häufig in Istanbul antreffen: Der abwechselnde Schichtwechsel der Mauern von Haustein und rotem Ziegelstein, der Bauten bei Erdbeben besonders widerstandsfähig macht. Wann die Moschee errichtet wurde, ist nicht bekannt. Ahi Çelebi war Chefarzt im Krankenhaus des Sultans Mehmed II, des Eroberer (reg. 1451 - 1481), und starb 1523 nach seiner Rückkehr der Pilgerfahrt nach Mekka. Eine Besonderheit stellt der  Portikus dar, der geschlossen ist und höhlenartig eng wirkt, weil er durch zwei massive Stützpfeiler in der Raummitte verstellt wird. Diese tragen zusammen mit den entsprechenden Pilastern an den Wänden sechs Kuppeln.


Ahi Çelebi Moschee von innen. Mächtige gedrungene Pfeiler stützen die
Spitzbögen. Das bekommen die osmanischen Baumeister später eleganter hin.


Besonders erwähnenswert oder besuchenswert ist die Moschee eigentlich nicht, wäre da nicht eine Anekdote des oben erwähnten Evliya Çelebi, die diesen Ort zum Leben erweckt, und wie so oft in Istanbul unscheinbare "tote Steine" zum Leben erweckt, und man hinter jeder Ecke der Stadt plötzlich die Vergangenheit vor sich abspielen sieht, sofern man denn darüber sich etwas angelesen hat. Die Moschee selbst ist unspektakulär: Eine Kuppel wird durch vier Schildwände, bekrönt von Spitzbögen, gestützt. Gedrungene Pfeiler trennen zwei Seitenschiffe vom Hauptraum ab, so dass sich ein querrechteckiger Raum ergibt. Evliya schreibt also im Buch der Reisen (Seyahatname), wie er Zwanzigjährig in einer Nacht des Fastenmonats 1631 einen Traum gehabt habe. Er befände sich damals in dieser Moschee beim Gebet, als plötzlich die Moschee sich füllte mit "strahlenden heiligen Männern", und auf dem Schlachtfeld gefallener Helden beziehungsweise Märtyrer. Zuletzt trat sogar der Prophet Muhammad persönlich in die Moschee ein, um Evliya zu verstehen zu geben, dass dieser sein Leben auf Reisen widmen sollte. Evliya konnte es kaum glauben, was er da geträumt hatte, und so beschloss er einen Traumdeuter in der damaligen Vorstadt Kasım Paşa auf der anderen Seite des Goldenen Horns aufzusuchen, der außerdem Gesichter deuten konnte. Wie konnte es anders sein, als dass er seine Bestimmung, seinen Traum, bestätigte, woraufhin Evliya beschloss, sein Leben den Reisen und der Geschichtsschreibung und Erlebnisberichten zu widmen - manchmal mit einem Augenzwinkern geschrieben, weshalb man nicht alles ernst nehmen darf was er so berichtet. Dennoch sind seine Bücher unschätzbare Quellen über das osmanische Reich des 17. Jahrhunderts.
Ich war zufällig zur Gebetszeit wochentags anwesend, und die Beobachtung in dieser kleinen Moschee, wie auch in anderen größeren Moscheen Istanbuls waren immer dieselben: Richtig voll waren fast keine der Moscheen. Voller wurden sie nur am Freitag, dem "islamischen Sonntag".

Am Rande des Basarviertels, wo es gelegentlich vorkommt, dass sich eine Straße
auf eine Ware oder eine Produktgattung spezialisiert hat - z. T. bis heute

Gehen wir weiter an der Uferstraße des Goldenen Horns entlang, erreichen wir drei der ältesten Moscheen der Stadt, alle unscheinbar, aber doch die Vergangenheit dieser Gegend lebendig werden lassend. Dabei können wir auch durch die nördlichen Gassen des Basarviertels streifen, der den gesamten zweiten Stadthügel umfasst, mit dem Zentrums des großen gedeckten Basars (Kapalı Çarşı) und der Nuru Osmaniye Moschee auf dem Gipfel des Hügels. Hier unten am Ufer sind die äußersten Ausläufer dieses Basarviertels.


Minarett der kleinen Kantacılar Mescidi

Als erstes erreichen wir die Kantacılar Mescidi, den "Gebetssaal der Waagenmacher", deren Zunft hier seit Jahrhunderten ansässig war. Sarı Demirci (Feinschmied) Mevlana Mehmed Muhittin hat sie während der Herrschaft Sultan Mehmed II. errichten lassen (15. Jahrhundert). Als Mescit wird in der Türkei eine kleinere Moschee bezeichnet, die, im Unterschied zur Cami, nicht für das Freitagsgebet bestimmt ist und deshalb keine Predigerkanzel (minbar), jedoch immer eine Gebetsnische (mihrab) enthält. Wie man sieht, hat der Innenraum umfangreiche Umbauten in jüngerer Zeit gesehen, und es erinnert Innen nichts mehr an das Jahrhunderte währende Alter der Moschee. Alles ist in der Moderne restauriert worden, wobei es auch geboten erschien, dieser Mescit einen Minbar (Predigerkanzel) zu spendieren.

Kantacılar Mescidi von innen, mittig Gebetsnische (mihrab) und
Predigerkanzel (minbar)


Die Wände sind über und über mit Fliesen im klassischen osmanischen Iznik Stil gefüllt, allerdings Produkte der modernen Massenproduktion des 20. Jahrhunderts, und mit wenig Kunstverstand ausgewählt, denn dadurch erinnert stellenweise das Innere mehr einem Badezimmer, als an eine osmanische Moschee. Nach dem Motto Viel hilft Viel, wurde hier ein- und dasselbe Muster repetitiv viel zu viel gefliest, außerdem mit einer Fliese, die wenig Weiß enthält, und dadurch den Arabesken keine Luft zum Atmen lässt, und durch die Wiederholung diesen gedrungenen Effekt noch verstärkt. Die Restauratoren haben wohl leider nur oberflächlich die Osmanische Kunst verstanden. Ähnliche wirkende Ver(sch)wendung von Fliesendekor in Moscheen lässt sich auch in deutschen Moscheen beobachten. Übrigens kann man als Laie recht einfach erkennen, aus welcher Zeit eine Iznik Fliese stammt. Klassische Iznik Fliesen der Blütezeit des 16. Jahrhunderts haben ein leuchtendes sogenanntes Bolusrot. Vor dieser Blütezeit und danach, wurde dieses Rot nie mehr erzielt, bis auf die letzten Dekaden, wo dieses Rot durch Kunsthandwerker wieder hergestellt werden konnte. Flachdächer sind übrigens nicht nur für Mescits öfters eine Wahl des Baumeisters gewesen, sondern gelegentlich auch bei den größeren Freitagsmoscheen, also Camis.


Kantacılar Mescidi von innen, Flachdach. Mit Ventilatoren.





Man kann bei diesem Spaziergang entweder am Ufer
des Goldenen Hornes entlang gehen, oder nimmt
die erste parallel dazu verlaufende Straße, wenn man
etwas Basar Atmosphäre schnuppern möchte.


Kazancılar Camii, Vom Osten gesehen.
Die nächste Moschee entlang der mehrspurigen Straße auf der einen Seite, und Basargassen auf der anderen Seite ist die Kazancılar Camii, die Moschee der Kesselschmiede. Sie ist auch bekannt unter dem Namen Üç Mihrablı Cami, also Moschee mit den drei Gebetsnischen. Erbaut wurde sie unter Hayrettin Efendi 1475. Sultan Mehmed II. selbst hat sie erweitern lassen, danach Hayrettins Schwiegertochter, die zudem ihr eigenes Haus an die Moschee anbauen ließ, was wahrscheinlich zu diesen drei Mihrabs geführt hat. Der quadratische Hauptbau hat eine Kuppel auf einer fensterlosen Trommel, die von außen wie ein Achteck aussieht. Der Übergang von der runden Kuppel zum Quadrat der tragenden Wände wird durch ein grobes, archaisch wirkendes Muqarnas (Zellenwerk) erzielt, also ineinander greifende Dreiecke, die den Druck der Kuppel gleichmäßig auf die vier Seitenwände übertragen. Dadurch konnte auf einen Spitzbogen, wie in der zuvor besuchten Ahi Çelebi Moschee verzichtet werden, ebenso auf Pendentifs, also dreieckig sphärische Eckzwickel in den vier Ecken. Die Kuppel sieht von innen seltsam aus. Das liegt daran, dass dort mehrere Schichten älterer und jüngerer Bemalung gleichzeitig gezeigt wird. Restauratoren haben also ältere Schichten der Bemalung freigeschält, und zeigen diese nun den Besuchern, ob Betende oder Gäste; so meine Vermutung. Sie wurden deshalb nicht vollständig mit der jüngeren Farbschicht und deren Arabesken wieder bei der Restaurierung überdeckt, weil sie historisch interessant sind, nämlich mit die frühesten Kuppelmalereien dieser Art in der Stadt darstellend. Wenn durch die Durchbrüche der ehemals geschlossenen Moscheewand schaut, sieht man den Anbau mit flachen Dach und zwei weiteren Gebetsnischen, die alle jüngeren Datums sind. Alle Mihrabs haben eine grünliche Bemalung und aufgemalte Vorhänge. Diese Bemalung mag ich nicht.


Kuppel der Kazancılar Camii, auf dreieckigen Facetten
stützend. Rechts in der Ecke ragt der erste Mihrab ins Bild.


hier zwei der drei Mihrabs, bei dem Anbau mit flacher Decke.

Schon fast bei der Atatürkbrücke die das Goldene Horn überspannt erblicken wir die Sagrıcılar Camii, die Moschee der Lederer. Wie schon zuvor die Namen der anderen beiden Moscheen, bezeichnet auch dieser Name der Moschee die ehemaligen Werkstätten der Umgebung, wovon sich manchmal noch Reste finden lassen. Dieser Bau ist architektonisch unbedeutend, hat zudem auch einfachste Formensprache, nämlich Kuppel auf Kubus. Dazu eine zweijochige Vorhalle, die in moderner Zeit verglast wurde, was man häufig bei Istanbuler Moscheen sieht, die dadurch bei schlechtem Wetter mehr Raum bieten. Außerdem wurde sie in den 1960er Jahren restauratorisch "verschlimmbessert". Dafür entschädigt sie durch den historischen Hintergrund, der einem beim Anblick dieser Moschee in den Sinn kommen könnte: Sie wurde vom Bannerträger im Heer Sultan Mehmeds II., des Eroberers, Yavuz Ersinan 1455 gestiftet, und ist damit die älteste Moschee der Stadt. Und jener Ersinan war ein Vorfahre des oben erwähnten Evliya Çelebis, dessen Familie über die Jahrhunderte die Rechte an der Moschee besaßen und nebenan wohnten. Und hier wurde auch Evliya Çelebi 1611 geboren und hatte zwanzig Jahre später oben erwähnten Traum, der seine Bestimmung festigte und uns wunderbare Berichte aus dem Osmanischen Reich bescherte. Der Stifter ist direkt an der Mauer der Moschee begraben, sowie einer seiner Waffengefährten: Horoz Dede, was soviel bedeutet wie "Großväterchen Gockelhahn". Dieser sagenumwobene "Volksheilige" geht schon in den Bereich des Mytischen, der Legende. Seinen Namen soll er erhalten haben, weil er jeden morgen durch die Reihen der osmanischen Soldaten geschritten sein soll, die vor den Mauern Konstaninopels die Stadt belagerten, und wie ein Hahn gekräht haben soll, um sie zu wecken. Eine weitere Möglichkeit für seinen Namen wird darin gesehen, dass er mit einem der anatolischen Derwischbünde verbunden war, die den Hahn als ihr Symbol hatten.


Sagrıcılar Camii, die älteste Moschee der Stadt,
mit den Gräbern direkt bei den beiden weißen
Kästen der Klimaanlage hinter der Mauer.

Gehen wir nun nach links den Atatürk Boulevard hoch, der sich zwischen dem dritten und viertem Stadthügel durchschneidet, sehen wir rechter Hand terrassierte flache Gebäude, die in den 1960er Jahren als erste größere Einkaufspassagen oder Einkaufszentrum Istanbuls errichtet wurden. Unter dem Namen İstanbul Manifaturacılar Çarşısı wurden hier 1117 Geschäften Raum gegeben, und von den oberen Terrassen hat man immer wieder einen schönen Blick auf die Umgebung mit der Süleymaniye und dem Goldenen Horn. Die Gebäude sind wie ein Sägezahnblatt versetzt zum Atatürk Boulevard angeordnet, stellenweise durchaus architektonisch einfallsreich (nach den Maßstäben der türkischen 1960er Jahre) und sind durchsetzt von Keramikfeldern mit abstrakter Kunst damaliger führender türkischer Keramikkünstler, wie zum Beispiel  Kuzgun Acar, Füreya Koral, Bedri Rahmi Eyüboğlu, Eren Eyüboğlu, Yavuz Görey, Ali Teoman Germaner, Sadi Diren und Nedim Günsür. Wollte ich mal erwähnt haben... ;) Irgendwo in diesem Terrassengewirr soll sich auch ein kleiner Friedhof befinden, mit einem der bedeutendsten osmanischen Gelehrten des 17. Jahrhunderts: Kâtib Çelebi. Ich habe allerdings nicht danach gesucht. Man ist natürlich auch hier als Tourist eigentlich nur mit den Einheimischen alleine. Oft sind die Gänge, Terrassen, Fluchten, recht leer, und ich frage mich sowieso immer in Istanbul bei öfters sehr versteckten Hanen, mehrstöckigen Einkaufspassagen, Innenhöfe voller kleiner Geschäfte, wie diese denn überhaupt überleben können, weil oft so wenig Kundschaft zu sehen ist. Und überhaupt, wer soll diese ganzen Geschäfte denn jemals finden, in einem Gewirr von tausenden und abertausenden Geschäften über ganz Alt-Istanbul verteilt. Ein wenig erleichtert wird das Geschäft sicherlich dadurch, dass auch noch heute bestimmte Etagen, Gebäude, Straßen, ja, ganze Viertel, von einem bestimmten Produkt oder Produktgattung geprägt werden, und man als Anwohner dann schon weiß, wenn man beispielsweise Kupferwaren benötigt, wo diese zu finden sind, oder Elektroteile, oder alle möglichen sanitären Einrichtungsartikel, oder Musikinstrumente, oder Fotozubehör, oder, oder. Vieles ist immer noch konzentriert auf bestimmte Gebiete von Istanbul. Ich denke aber, dass diese ganzen Geschäftsviertel, Einkaufszentren, Hane und Passagen, mehr oder minder vom Aussterben bedroht sind, denn wie überall auf der Welt, kaufen auch immer mehr Istanbuler nicht mehr im altehrwürdigen Stadtzentrum, sondern in den riesigen Einkaufsmalls nach US Vorbild ein, sowie in internationalen Shopping-Centern, Supermärkten, Discountern, usw. Obi, Baumarkt, Hornbacher, statt İstanbul Manifaturacılar Çarşısı. Oder auch zunehmend online.


Şebsafa Camii, dahinter die Sultan Süleyman I. Moschee.
Aufgenommen von der gegenüberliegenden Terrasse
der Molla Zeyrek Camii



Gehen wir also weiter bergan, stehen wir bald vor der architektonisch interessantesten und hübschesten Barock Moschee des Tages: Der Şebsafa Camii. 1787 gestiftet von Fatma Şebsafa Kadın, einer Frau aus dem Harem Abdülhamids I.. Sie wurde im Schichtwechsel Haustein und Ziegelstein ausgeführt und hat links vom Eingang eine reizvolle kleine Grundschule (Mektep). Die Datierung einer Moschee lässt sich für kunsthistorische Anfänger auf den ersten Blick immer recht gut an den Kapitellen der Säulen ablesen. Fehlt hier Muqarnas, also Zellen- und/oder Stalaktitenwerk als Verzierung, ist es meist schon mal eine etwas jüngere Moschee. So wie hier an den Säulen der Vorhalle und im Inneren. Überhaupt ist die Vorhalle in diesem Bauwerk sehr interessant, denn sie enthält ein Obergeschoss, welches die Erweiterung der Frauengalerie des Betraums enthält. Außen ist die Vorhalle und das darüberliegende Geschoss von Tonnengewölbe überdacht, getragen von fünf Säulen und einem äußeren Pfeiler, der vielleicht im Zuge einer Restaurierung eine Säule ersetzt haben mag. Im Inneren hingegen wird der Vorraum gleichsam wie ein Esonarthex durch drei Kuppeln bedacht. Das ergibt eine doppelt so tiefe Frauengalerie wie üblich, nämlich einmal durch Kuppeln und einmal durch das Tonnengewölbe überdachte Räumlichkeit, getrennt durch elegante Säulen aus wahrscheinlich prokonessischem Marmor.


Eingangsbereich der Şebsafa Camii. Verglasung ist neueren Datums.
Oben befindet sich die Frauengalerie, die doppelt so tief wie üblich ist.

Im Inneren wird die steil aufragende Kuppel von einem Oktogon, bestehend aus vier Halbkuppeln und vier Schildwänden, getragen. Über der Gebetsnische befindet sich ein rundes Fenster, welches als Ochsenauge bezeichnet wird. Dieses ist besonders im europäischen Barock beliebt, jedoch findet sich diese Fensterform auch öfters in früherer osmanischer Bautradition. Der Mihrab ist wieder in grün bemalt, mit diesen hässlichen Vorhängen, die wir schon in der  Kazancılar Camii gesehen haben. Ich weiß nicht, wann diese gemalt wurden, aber die ausschweifende Benutzung der Farbe Grün in muslimischen Sakralbauten der Türkei ist eher ein Kennzeichen des 20. Jahrhunderts.

Kuppel, im Wechsel von Halbkuppeln und kleinen Schildwänden getragen


Blick nach hinten, zum Eingang, auf das Tragesystem
der oberen Frauenempore. Zum Inneren hin drei Kuppeln, dahinter drei
Tonnengewölbe, wie man schon von Außen schön sehen konnte.


Frauenempore, Blick zur Qibla, der Wand Richtung Mekka

Während meiner Besichtigung hat auch eine türkische Architekturklasse diese Moschee besichtigt. Witzigerweise begegnete sie mir noch mehrmals am Tag.
Diese Moschee ist jedenfalls die schönste auf diesem Spaziergang, Es kommen zwar noch einige noch wichtigere Bauwerke, diese sind aber byzantinischen, nicht osmanischen Ursprungs.

Innenraum von der Empore aus gesehen. Die Steilheit des Baukörpers
ließ sich am ersten Foto von Außen noch am besten nachvollziehen.


War die Şebsafa Moschee schon bisher im Schatten der hinter ihr hoch auf dem dritten Stadthügel thronenden Sultan Süleyman I. Moschee, so verstärkt sich die Präsenz der Süleymaniye noch umso mehr, als dass wir rechterhand den vierten Hügel besteigen, und damit die Sultansmoschee deutlicher als Landmarke der Stadtsilhouette hervortritt. Gegenüber der Şebsafa Camii befindet sich als nächstes Ziel, hoch über byzantinischen Substruktionen und Terrassierungen entlang des Atatürk Boulevards errichtet, die ehemalige Pantokratorkirche und heutige  Molla Zeyrek Moschee. Beim Bau des Atatürk Boulevards und damit einhergehendem Einschnitt in das Tal, kam die Nischenfront einer größeren byzantinischen Zisterne zum Vorschein. Diese Zeyrek Zisterne umfasst einen Pfeiler- und Säulenwald aus 12 mal 3 Jochen.

Nischenfront der byzantinischen Zisterne. Darüber die Terrassen des
Molla Zeyrek Moschee Komplexes



Schule und Grab des Zenbelli Ali Baba
Bei unserem Aufstieg können wir noch einen Blick auf ein gefälliges Profanbauwerk des frühen 16. Jahrhunderts werfen: Ein kleines Schulhaus, mit Schulgarten davor, der als Friedhof des Bauherren dient. Gestiftet hatte diese Schule der Scheich-ül-Islam Ali bin Ahmet Efendi, höchste religiöse Autorität im Osmanischen Reich, selbst der Sultan war theoretisch seinem Urteil unterworfen. Volkstümlich hieß er auch Zenbelli Ali Baba, was soviel heißt wie "Ehrwürdiges Henkelkorb Väterchen". Gestorben ist er 1525 und im Garten beigesetzt.




Molla Zeyrek Moschee von der gegenüberliegenden Sultan Süleyman Moschee aus
aufgenommen. Man sieht sehr gut die vier Kuppeln der ehemaligen Pantokrator Kirche.
Blick vom Osten auf die drei Hauptapsiden, und die vier Nebenapsiden, die die Apsiden der
Nord- und Südkirche ummanteln.


Kommen wir nun zur Christos Pantokrator Klosterkirche, Christus als "Allherrscher", die heute als Molla Zeyrek Camii bekannt ist. Das Bauwerk besteht eigentlich aus zwei zwischen 1118 bis 1136 kurz nacheinander gebauten Kirchen, die so dicht beieinander standen, dass man noch eine Kapelle dazwischen errichtete, die Wände zu den Kirchen durchbrochen wurden, so dass wir nun einen massiven heterogenen komplexen Baukörper vor uns haben. Den besten Überblick von Außen gewinnt man vor den zahlreichen Apsiden auf der Ostseite. Die Gründerin der Südkirche war eine ehemalige ungarische Königstochter, Kaiserin Eirene, Gattin von Kaiser Johannes II. Komnenos. Die Komnenen waren eine Kaiserdynastie, die ihren Herrschaftssitz vom Kaiserpalast (der sich unterhalb der Sultan Ahmet I. Moschee befand) in den Blachernenpalastt direkt an der theodosianischen Landmauer verlegten. Gleichzeitig verlegten sie auch die kaiserlichen Gräber von der justinianischen Apostelkirche (welche sich unterhalb der Sultan Mehmet II. Moschee befand) in diese Pantokrator Klosterkirche, genauer in die später gebaute Grabkapelle zwischen den beiden Kirchenbauten. Viele berühmte Kaiser fanden hier ihre letzte Ruhestätte, auch aus der Kaiserdynastie der Palaiologen, wovon aber nichts mehr zu sehen ist, man muss seine Phantasie bemühen, die Geschichte an diesem Ort einzuatmen. Wenn man sie denn kennt... Die gesamte Stiftung umfasste ein Kloster mit 84 Mönchen, eine Kapelle mit 45 Priestern, ein Spital für 50 Patienten, welches 103 Personen beschäftigte, dazu eine Medizinschule, Bäder, Apotheke, Altersheim und Wirtschaftsgebäude. Quasi eine byzantinische Külliye. Davon ist aber außer einigen verstreuten Spolien fast nichts mehr erhalten.

Christos Pantokrator Klosterkirche, heutige Molla Zeyrek Moschee.
Links die Südkirche, in der Mitte die Kapelle, rechts
die Nordkirche. Aufgenommen von Osten. Man sieht die zahlreichen Apsiden.


Die Kirche wurde im typischen Viersäulen-Typus errichtet, mit zentraler auf einem Tambour hoch lagernden Kuppel, drei Apsiden, einem doppelten Narthex sowie einer alles überblickenden Empore im hinteren Teil. Die runde Kuppel sitzt auf einem 16-seitigem Fensterkranz und hat einen Durchmesser von sieben Metern, womit sie die größte erhaltene mittelalterliche Kirchenkuppel Konstantinopels darstellt (die Hagia Sophia zählt als spätantiker Bau). Alle kuppeltragende Säulen des Kirchenkomplexes, darunter zwei Meter starke Porphyrsäulen in der Südkirche, wurden in osmanischer Zeit mit Pfeilern ersetzt, aus Gründer der Statik, gab es doch in Istanbul über die Jahrhunderte immer wieder schwere Erdbeben. In der Südkirche sieht man noch unter dem Gebetsteppich auf dem Boden prachtvolle Marmorintarsienarbeiten, in Pietra dura und Opus sectile Technik. Auch der osmanische Minbar besteht teilweise aus wertvollem byzantinischem Marmor. Dieser Teil ist leider wegen Restaurierung geschlossen, man kann jedoch sehen, dass die Bretter, die früher den Marmorboden von dem Gebetsteppich getrennt hatten, durch eine Glaskonstruktion ersetzt wurde, die einige Dutzend Zentimeter  über dem Marmorboden schwebt. Dadurch bildet sich nun Kondenswasser unter dem Glas, und ich bin mir nicht sicher, ob diese Restaurierungsmethode nun so optimal für die nächsten Jahrzehnte ist. Wahrscheinlich wollte man mit dem Glasboden Touristen einen Blick auf den Marmorboden gestatten, wenn außerhalb der Gebetszeiten der Teppich an einigen Stellen zurückgeschlagen werden kann. Dieselbe Restaurierungstechnik habe ich schon in der Sergios und Bakchus Kirche / Küçuk Aya Sofya Moschee gesehen.


Blick von der Nordkirche in die Südkirche auf Höhe der Apsis der Nordkirche.
Die quadratischen Säulen, wovon hier eine rechts zu sehen ist, haben frühere Säulen ersetzt.
Davon gab es vier, die die Kuppel trugen. An originalen Bauresten sind die Kranzgesimse
hier zu entdecken. Links, über den Kronleuchter, verläuft eines davon mit Palmetten und
Ornamenten. Ganz im Hintergrund der osmanische Minbar mit byzantinischen Marmorplatten
ummandelt.


Archäologen machten in der Molla Zeyrek Moschee noch eine wichtige Entdeckung, nämlich Reste von Glasfenster, besonders auch in der Farbe Blau, in einer aufwendigen Technik mit Bleiumfassungen. Damit waren die byzantinischen Glasmeister zu jener Zeit wahrscheinlich denen im lateinischen Westen technisch überlegen. Im 12. Jahrhundert verfasste denn auch ein deutscher Mönch eine Abhandlung, wo er von Griechisch Blau schreibt, und beschreibt, wie man im Westen an die wertvolle seltene Glasfensterfarbe Blau gelangt war. Nämlich durch das Importieren von blauem Geschirr, welches man einschmolz und mit weißem und farblosem Glas vermischte. Weiterhin gibt es im Innenraum noch Reste von steingeschnitzten Türrahmungen, rankende Marmorbänder, Gesimse und Marmorverkleidungen in den Apsiden zu betrachten.


Reste von byzantinischer Glasmalerei im Archäologischen Museum
Istanbul. Ich glaube, wenn ich mich recht erinnere, aus der
Pantokrator Kirche.



Blick in die Südkirche hinein (vom Norden her), nun ist der osmanische Minbar, der mit
byzantinischen Marmorplatten ummandelt ist, besser zu sehen. Man sieht
hier auch eine Brüstung aus byzantinischen Spolien, die vielleicht Lebensbäume
darstellen (ist mir gerade entfallen). Glasplatten schützen den wertvollen Marmorboden.
Teppiche sind schon zum Teil ausgerollt, um diesen Raum in Kürze wieder für Gebete
zu nutzen.  Früher trugen hier vier Porphyr Säulen die Kuppel der Südkirche und
wurden in osmanischer Zeit im 19. Jh. durch vier Bündelpfeiler mit merkwürdigen
Kapitellen ersetzt. Die Südkirche war ja leider wegen Restaurierung geschlossen.
Etwas, was einem 2016 dauernd in Istanbul passierte.


Blick vom Norden her in die Südkirche. Rechts die Emporen für die Frauen, links die
Gebetswand Richtung Mekka (nicht im Bild zu sehen). Beachtet die beiden kleinen originalen
Säulen und Kapitelle in der Schildwand, mit dem einzelnen Fenster dazwischen.



Blick in die Deckengewölbe der Apsiswand der Nordkirche. Vom Westen
aus gesehen. In der Mitte die Hauptaspis, daneben die beiden Nebenapsiden.
Ein marmornes Kranzgesims mit mäandrierenden Ornamenten ist
fast das Einzige, was vom byzantinischen Bauschmuck übrig
geblieben ist. Von der osmanischen Auschmückung ist bis auf den
Minbar nichts bemerkenswertes, und alles neuere Malereien.


Blick in die Seitenapsis der Nordkirche, vom Westen her. Quasi einige Schritte
weiter nördlich gegangen vom vorigen Foto. Man sieht die Spendenbox rechts, und
die obligatorischen Schuhregale links. Auf dem Teppich sind Linien gezogen,
damit die Gläubigen die richtige Richtung nach Mekka auch finden, denn
die Kirche ist wie üblich nach Osten gebaut, während Mekka Richtung
Südosten liegt, und daher in allen ehemaligen Kirchen die Muslime schräg zu
der Wand vor ihnen beten müssen. Links oben sieht man noch etwas näher
das ornamentale Kranzgesims.

Die wenige Schritte im Norden errichtete zweite Kirche wurde der Panhagia Eleusa gewidmet, ein Beiname der Gottesmutter was soviel wie "Barmherzige" bedeutet. Errichtet nach dem Tod der Kaiserin Eirene von ihrem Gemahl Johannes II. Diese ist quasi eine Kopie der ersten Kirche, nur ein wenig kleiner, und mit leider kaum mehr erhaltener ursprünglicher byzantinischer Ausstattung. Sie ist etwas schmaler, weshalb der zentrale Raum auch nicht ein Quadrat beschreibt, sondern ein Rechteck, und demzufolge auch nicht von einer runden, sondern einer ovalen Kuppel bedeckt wird.
Die Kapelle dazwischen ist ein wenig schief, weil beide Kirchen nicht exakt parallel zueinander gebaut wurden, und von ovalen Kuppeln bedeckt, damit der längliche Raum gänzlich überdacht werden konnte. Diese Kuppeln der Kapelle sind sogar noch etwas größer als die der Südkirche, und zeugen vom Streben der byzantinischen Kaiser nach großen Kuppeln als Zeichen ihrer imperialen Macht. Die Klosterkirche gehörte in ihrer Zeit zu den angesehensten in Konstantinopel.


Blick in die Kuppel der Nordkirche, dieses mal aber Richtung Westen,
wo die Frauenempore sich befindet, auch schon in byzantinischer Zeit, und der
einfache Narthex der Nordkirche. Die Kirche wird hier durch einen Tambour
getragen, und in die Ecken leiten Pendentifs zum Quadrat.


Hier nun ein erster Blick in die Kapelle zwischen der älteren Süd- und jüngeren
Nordkirche, mit der nach Osten gerichteten Apsis. Die Apsis ist hier
nicht dreiteilig. Die Wände zu den beiden Kirchen
wurden durchbrochen, um einen großen Raum zu erhalten, aus beiden Kirchen
und der Kapelle mit ihren beiden großen Kuppeln dazwischen. Dadurch gibt es
ein verwirrendes System von Tragebögen unterschiedlichen Durchmessers.
Da die Kuppeln direkt auf den Außenmauern der beiden Kirchen aufsetzen,
brauchte man keine stützende Säulen und  konnte zudem die elliptischen
Kuppeln auch etwas größer machen. 


Hier nun die beiden elliptischen Kuppeln der Kapelle, die zwischen den
beiden Kirchen das Zentrum der Anlage und Grablege der byzantinischen
Kaiser bildete. Die östliche rechte Kuppel ist dabei hier im Bild vertikal
elliptisch geformt, während die größere linke westliche Kuppel die Ellipse
horizontal zeigt, also in Richtung Apsis weisend.


Nach der osmanischen Eroberung 1453 wurden Teile der Innenausstattung zerstört und zuerst Tuchmacher und Schuster einquartiert. Wenig später wurde die Kirche dann zu einer Medrese (theologische Hochschule und/oder allgemeine Hochschule), bis sie dann wenig später zur Moschee umgewandelt wurde, mit dem Namen des ersten Professors der Medrese, Molla Zeyrek Mehmet Efendi. Wie immer in den ehemaligen Kirchen, sind die Teppiche an der Gebetsrichtung ausgerichtet, so dass man quasi in eine Ecke der Kirche hinein betet, in die Richtung, wo sich Mekka befindet. Diese Gebetsrichtung passt nicht zur Ausrichtung der Kirche nach Osten, so dass der die Gebetsrichtung weisenden Mihrab, wie auch die Muster der Teppiche und der Minbar immer schräg zu Ostrichtung der Wände verlaufen.



Die Molla Zeyrek Moschee vom Westen aus. Die Umgebung ist noch etwas
mit den typischen osmanischen Holzhäusern durchsetzt, die
ihr Alter durch verrußtes Holz zeigen. Hier sieht man den Exonarthex  der
Südkirche, wie er nur zur Hälfte über die Westfassade der Nordkirche reicht
und dann abbricht. Restaurationsarbeiten ließen nur einen Teil des
Komplexes besichtigen.
Interessanterweise haben sich viele Moscheen inzwischen bei den Kirchen etwas abgeschaut, was so eine Dekade zuvor mir nie aufgefallen ist: Sie haben alle eine Spendenbox, ähnlich der Kollekte in den Kirchen.


Bevor wir uns weiter auf dem Weg machen, können wir auf der östlichen Seite des Bauwerkes noch bei einem Glas türkischen Tee in einem Teegarten das Istanbuler Panorama genießen. Wir blicken dabei von links nach rechts auf das Goldene Horn mit dem Hafenviertel von Kasımpaşa, aus der der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan stammt, dahinter weiter rechts der Hügel von Beyoğlu und die Silhouette der Hochhäuser des Bankenviertels in der Ferne, dann zu der Atatürk Brücke, am gegenüberliegenden Ufer direkt am Kopf der Brücke mit der vom Hofarchitekten Sinan erbauten Azap Kapı Camii / Sokollu Mehmet Paşa Camii, inmitten von Beyoğlu thront der Rest der genuesischen Befestigung über das Häusermeer, der Galata Turm. Schauen wir weiter rechts, sehen wir die neue Metro Brücke mit einer Station mitten auf dem Goldenen Horn, danach die Galata Brücke, unseren Ausgangspunkt des Spazierganges, dahinter das asiatische Ufer von Istanbul mit der hoch auf dem Çamlıca Hügel aufragenden fast fertigen Baustelle der Moschee von Recep Tayyip Erdoğan. Weiter rechts gegenüber wieder in Richtung dritten Stadthügel dann der schon oben erwähnte Süleymaniye Komplex und zu seinen Füßen die Şebsafa Camii. Als letztes in den Blick kommt linker Hand die ebenfalls vom Meisterarchitekten Sinan errichtete Prinzenmoschee / Şehzade Camii.

Den zweiten Teil des Spazierganges bitte hier weiterlesen.


Goldenes Horn Richtung Norden, von der Molla Zeyrek Terrasse aus
gesehen, wie die folgenden Fotos auch.
Im Vordergrund der Stadtteil Kasımpaşa, dahinter die Finanzdistrikte


Atatürkbrücke und die Azap Kapı Camii



Panorama, links mit der Metrobrücke und der U-Bahnstation mitten auf dem
Goldenen Horn, dahinter der genuesische Galata Turm, dann
die Galata Brücke, im Hintergrund das asiatische Istanbul jenseits
des Bosporus, dann im Vordergrund die Dächer des ersten
Einkaufszentrums Istanbuls, halb vom Baum verdeckt die Şebsafa Camii und
rechts im Hintergrund die Sultan Süleyman I. Moschee auf dem
dritten Stadthügel.



Metrobrücke und U-Bahnstation mitten auf dem
Goldenen Horn, dahinter der genuesische Galata Turm



Die neue Metrobrücke und der Galata Turm, der hoch über dem alten Stadtteil
Pera, heutiges Beyoğlu thront



Sultan Süleyman I. Moschee, im Vordergrund Gebäude der Külliye.
Genauer des Imarets, der Armenküche und Kantine der riesigen
Anlage. Die goldene Spitze ganz im Vordergrund gehört der Şebsafa Camii




Sultan Süleyman I. Moschee



Şehzade Moschee, Prinzenmoschee, von Sultan Süleyman I.
errichtet, durch seinen Hofarchitekten Sinan.



Letzter Blick für heute rüber zum Bosporus, mit der Galatabrücke,
und auf der asiatischen Seite sieht man links auf dem Hügel von
Çamlıca schon die fast fertige Moschee von Recep Tayyip Erdoğan


Zum Schluss noch einige kleine Anmerkungen zu den Fotos: Ich habe auf meinem Spaziergang den Fokus auf die Besichtigungen gelegt, erst in zweiter Linie an das Schießen von Fotos gedacht, oder dem viel Zeit gewidmet. Es sind daher nicht selten lediglich Schnappschüsse geworden, die durchaus noch mehr Zeit für die Komposition benötigt hätten. Das sieht man auch besonders in Innenaufnahmen, wo ich mir oft zu wenig Zeit genommen habe, zum Beispiel Kuppeln genau in die Mitte zu taxieren, exakt symmetrische Aufnahmen zu machen, indem ich mich auch genau in die Mitte des Raumes stellte. Dazu kam oft auch eine gewisse Hektik und Angst meinerseits, da ich immer damit rechnete, dass man mir jede Sekunde das Fotografieren in den Moscheen verbot. Anders als früher, denken heute wohl viele Imame und Hausmeister, jeder, der mit einer Spiegelreflexkamera fotografiert, statt mit einem Handy, sei ein professioneller Berufsfotograf und benötige dabei eine behördliche Genehmigung. Ich wurde schon mehrfach in Moscheen Istanbuls darauf hingewiesen, dass Fotografieren verboten sei. Daher meine permanente Angst und Hektik beim "Knipsen" in Moscheen. Ich habe anders als früher beim Fotografieren nie ein Stativ genutzt, meist auch nicht benötigt. Die meisten Fotos in diesem Artikel entstanden auch bei diesem einen Spaziergang, einige wenige Übersichtsfotos bei anderen Spaziergängen im September / Oktober 2016.
Beim Schreiben des Artikels fiel mir erst auf, wie viele Fotos ich noch hätte gut gebrauchen können. Ich habe in diesem 1. Teil des Spazierganges nur 153 Fotos vor Ort geschossen, und davon hier für den Blogartikel 40 ausgewählt. Jeder der hobbymäßig fotografiert wird daran ermessen können, dass ich doch recht sparsam fotografierte, was auch daher kommt, dass ich aus der analogen Diafotografie komme, wo jedes Fotos bares Geld kostete.
Die Fotos habe ich in Lightroom entwickelt, einer Fotokatalogisierungs- und bearbeitungssoftware. Dabei habe ich keinen sehr präzise geeichten Monitor benutzt. Ich habe meinen billigen Monitor nur etwas mit Messdiagrammbildern optisch mit dem bloßen Auge geeicht, nicht mit Instrumenten, wie man es eigentlich besser macht. Die Farben mögen auf anderen Monitoren daher anders als bei mir wirken. Ich habe dabei jedes (RAW-) Foto so "entwickelt", als würde ich das Foto singulär zeigen wollen. Wie es halt auf dem jeweiligen Fotomotiv für mich subjektiv am schönsten wirkt, auch wie ich es vor Ort empfunden hatte. Dabei kam dann dabei heraus, dass oben vielleicht einige Fotos, die ich im Abstand von Minuten schoss, durchaus unterschiedlich blaue Himmel haben können. So wirken, als wären sie nicht am selben Tag geschossen worden.
Solltet ihr einen weiteren Blogartikel wünschen, mit mehr Fotos aus der zweiten Hälfte des Tages, werde ich mal versuchen alle Fotos etwas einheitlicher zu entwickeln, natürlich abhängig von dem Motiv und dem Licht. Letztlich habe ich die Fotos hier im Artikel meistens so gehalten, dass es für den PC, das Internet, Social Media ausreichend sein sollte. Daher auch die Beschränkung der Auflösung auf Full HD Auflösung. Die Entwicklung wäre bei einigen Fotos sicherlich anders ausgefallen, wenn diese für einen Bildband oder einen Kalender oder Poster gedacht wären.
Einige Fotos die ich geschossen habe, sind auch eigentlich total fehlbelichtet gewesen, und ich musste sie in Lightroom "retten", um etwas zu dokumentieren, weil ich ja nur so wenig Fotos gemacht hatte, und ich etwas hier zeigen wollte und auf keine alternativen Fotos zurückgreifen konnte. Das wird mir künftig hoffentlich eine Lehre sein, denn selbst auf dem Monitor der Kamera lässt sich im hellen Sonnenschein kaum die Belichtung genauer überprüfen, ich sollte da doch mehr auf das Histogramm achten. Kurz, ich denke, mein schöpferisches Potential befindet sich noch ganz am Anfang - in aller Bescheidenheit. ;)

Ich fotografierte mit der Nikon D5300 und meistens mit dem Objektiv Nikon AF-S DX Nikkor 16 - 85 mm f3.5-5.6 G ED VR aus der Hand. Das entspricht einem Kleinbild Brennweitenbereich von 24 - 130 mm. Dank der 24 MP der Kamera, konnte ich manchmal ohne größere Probleme Ausschnitte aus dem Foto herausschneiden, und es so etwas wirken lassen, als hätte ich das Motiv mit einem 300 mm Objektiv oder mehr geschossen (ein heutiges 105 - 320 mm Objektiv, damalig bei Kleinbild 70 - 210 mm habe ich auch in meiner Objektivsammlung, z. B. wurde die Galatabrücke damit von oben geschossen). Oben seht ihr ein einziges durch Zusammenfügung von zwei Fotos erstelltes Panorama Foto (das von Kasımpaşa). Ich habe während meiner Reise eine Möglichkeit völlig vergessen, wie man ein nicht weit genug in den Weitwinkelbereich reichendes Objektiv kompensieren könnte, dank heutiger Computertechnik: Stitching. Das bedeutet, man fotografiert in Innenräumen sehr viele Aufnahmen neben- und übereinander, und lässt zuhause am PC dann die Fotos zu einem einzigen Foto zusammenfügen. Welches dann den Eindruck vermittelt, man hätte ein Tiltshift-, Fisheye- oder ein Superweitwinkel-Objektiv zur Verfügung gehabt, um die ganze Größe des Innenraumes in einem Bild einzufangen. Wie dem auch sei, ich bin inmitten einer steilen Lernkurve, und das war der erste Gebrauch meiner neuen digitalen Kamera, und auch der erste Gebrauch von Lightroom.

Den zweiten Teil des Spazierganges bitte hier weiterlesen.




Copyright für alle Fotos: Von mir. Ausnahme, Karte von Konstantinopel zu byzantinischer Zeit: Wikimedia Commons



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