Mittwoch, 29. September 2010

Dänemark droht Karikaturenstreit noch einmal

Verlagsgebäude Jyllands-Posten

Alle Jahre wieder:

"Dänemark droht Karikaturenstreit noch einmal

Ein dänischer Redakteur will die 2005 erschienenen Mohammed-Karikaturen nun in einem Buch veröffentlichen. Die Kopenhagener Regierung rechnet mit neuen Protesten.

[...] Fünf Jahre nach der Erstveröffentlichung droht nun ein neuer Konflikt: Der Feuilletonchef des Blattes, Flemming Rose, will die zwölf Zeichnungen dieser Tage noch einmal herausbringen, diesmal in einem Buch zu Fragen der Meinungsfreiheit. Aufgrund des Konfliktpotenzials rief die dänische Außenministerin Lene Espersen einen Tag vor der geplanten Neuveröffentlichung den außenpolitischen Parlamentsausschuss in Kopenhagen zu einer nichtöffentlichen Sitzung zusammen."
weiterlesen in der "Zeit"

Ich habe manchmal das Gefühl, hier werden Nachrichten gemacht. Einer schreibt vom anderen ab (mich natürlich nicht ausgenommen ;-)), in der klammheimlichen Hoffnung, dass sich vielleicht irgendwelche Deppen in Hinterkleckistan sich doch bitte nochmal erregen sollten, damit dann wiederum auflagenträchtige Schlagzeilen bei rumkommen und man mehr Geld damit verdienen kann.
(Für die Fortsetzung, bitte auf "Bitte hier weiterlesen:" klicken.)

Ich wette, diese erneute Veröffentlichung ist nicht die erste in Dänemark und überhaupt in der westlichen Welt. Nur konnte irgendein Provinzjournalist mit dieser "Entdeckung"  profilieren, und dann ging es seinen Gang, bis hin zu Botschaftern, die protestierten, usw.
Ich bin der Meinung, diesen Karikaturen wird viel zuviel Aufmerksamkeit geschenkt. Damals schon, und heute auch. Mehr Aufmerksamkeit hätte damals den Karikaturen gelten müssen, die die Ägypter dazu erfanden, und die dann in ägyptischen Zeitungen abgedruckt wurden und die Empörungswelle lostraten, lange nach den dänischen Veröffentlichungen. Dabei stellt sich die Frage: Wem nützt es?
Karikaturen müssen frei sein, auch Religionen gegenüber. Dabei ist aber immer der schmale Grat zu beachten, wo Hetze anfängt, und Satire aufhört. Diesen Grat müssen allerdings wir in der westlichen Welt bei jeder Karikatur aufs Neue ergründen, und uns nicht durch etwaitige Befindlichkeiten in anderen Teilen der Welt uns aufoktruieren lassen.

(Bildquelle: flickr)

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