Freitag, 13. Juli 2012

Filmklassiker als osmanische Miniaturen

Star Wars

Detail aus Star Wars - Leia, Han Solo und Chewbacca

Detail aus Star Wars - Darth Vader und Sturmtruppen
Der türkische Grafikdesigner und Künstler Murat Paltat hat im Rahmen seiner Abschlussarbeit an seiner Universität eine Idee gesucht, eine besondere Idee. Er kam dabei darauf, sich auf die klassische osmanische Miniaturmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts zu beziehen, und moderne Klassiker des Films in jenem alten Stil neu zu beleben. Mit einem gehörigen Schuss Humor. Einige typische Szenen des Hollywood-Films kann man nun wohl erstmal als "osmanische Miniaturmalerei" bewundern.
Unten noch als Beispiel eine originale Miniatur des osmanischen Meisters Levni, der schon langsam anfing europäische Malstile zu integrieren. Klickt wie immer auf die Bilder, um eine größere Ansicht zu haben.
Viel Spaß...


junge osmanische Dame, 1. Hälfte 18. Jahrhundert, von Levni



Scarface


Der Pate

Detail aus Der Pate - Don Corleone (Marlon Brando)


Alien I


Detail aus Alien I


Donnerstag, 12. Juli 2012

Beschneidung - 1. Teil

Zirkumzision eines Jungen (Zentralasien, vermutlich Turkmenistan,
etwa 1865–1872, restaurierter Albuminpapierabzug)
Das Thema Beschneidung, auch Zirkumzision genannt, ist ja dieser Tage in aller Munde. Dabei vermisse ich jedoch einige Aspekte, die ich hier etwas näher beleuchten möchte. Nämlich, was sagen eigentlich die islamischen Quellen zur Beschneidung? Ich kenne es vor allem als türkisch-hanefitischen Brauch. Der als selbstverständlich gilt. Aber gilt diese Betrachtungsweise auch weltweit? Und in jeder zurückliegenden Epoche? Was sagen eigentlich die Gelehrten in der 1400-jährigen Geschichte des Islams? Sprachen alle mit einer Stimme, oder gab es auch mal exegetisch begründeten Dissenz? Und wie schaut der Ritus in den diversen Ländern aus? Gibt es da Unterschiede, und wenn ja, warum? Ist der Ritus festgelegt? Wie entwickelte sich die Beschneidung, und woher kam sie? Gibt es Spielräume in der Interpretation, oder ist alles sehr eindeutig? Ist es eher islamisch festgelegt, oder kommt hier eine Tradition stärker zum Tragen?

Und wie schaut es mit der weiblichen Beschneidung aus? Kommt mir nun nicht damit, man könne nicht die weibliche mit der männlichen Beschneidung vergleichen (wie es einige Rechtspopulisten gerne tun). Denn vergleichen, heißt nicht (zwangsläufig) gleichsetzen. Man kann sich beide Argumentationsmuster sehr wohl anschauen, wie sieht bei beiden die Legitimationsgrundlage aus, so wie man die heutige Islamfeindlichkeit selbstverständlich mit dem Antisemitismus früherer Jahrhunderte vergleichen kann, um zum Beispiel ähnliche Strukturen zu erkennen.
Wenn die weibliche Beschneidung heutzutage immer weiter zurückweicht, auch mithilfe von einflussreichen Gelehrten samt ihren Fatwas in der arabischen Welt, auch mithilfe von westlichem Druck durch Nichtregierungsorganisationen oder einzelnen Personen wie Rüdiger Nehberg, wie sieht es dann mit der Interpretation der Quellen bei der männlichen Beschneidung aus, wenn also zum Beispiel auf einen Hadith verwiesen wird, dass die männliche Beschneidung geboten ist, aber in dem Hadith auch steht, dass das auch für die Mädchen gilt, wieso wird dann eine Passage für ungültig, die andere jedoch weiterhin für gültig erklärt?
Wie werden Muslime gesehen, die sich nicht beschneiden, wie zum Beispiel die chinesischen Muslime? Sind das dann Sünder? Oder halbe Muslime? Und wie sieht es mit dem Alter aus? Gäbe es da Spielräume, oder ist ein Alter genau festgelegt?
Und wie sieht es eigentlich mit den anderen in Hadithen genannten Anweisungen aus? Wenn zum Beispiel die Beschneidung in einem Atemzug mit der Achselhaar-Entfernung genannt wird, wieso legen Muslime auf das eine sehr viel wert, und auf das andere weniger?

Übrigens, die in der Diskussion vorgebrachten "rationalen" Gründe für eine Beschneidung, halte ich für nicht zielführend. Also zum Beispiel die Argumentation mit der Gesundheitsvorsorge, oder den positiven Effekten für das Liebesleben, oder hygienische Vorteile, usw. Denn das setzt Gottes Wille auf eine (menschliche) Stufe herab, als müsste Gott irgendwas rechtfertigen, als würden nur diejenigen Gebote gelten, die wir auch "verstehen" können. Nein, solche Argumentationen für die Beschneidungsgegner gedacht, beraubt Gott seiner transzendenten Eigenschaft, macht aus Gott letztlich nur einen einfachen Ratgeber-Knigge für gutes Leben... Gott hätte auch den Genuss von Lollis verbieten können, und die Muslime hätten es zu akzeptieren, ohne zu versuchen, dieses irgendwie "logisch" herleiten zu wollen, und sich damit anzumaßen, Gottes Beweggründe zu ergründen. Denn mit dem Vorbringen von "rationalen" Rechtfertigungen für ein Gebot Gottes, macht man sich in Diskussionen gleichzeitig auch immer angreifbarer, denn Studien könnten falsch interpretiert worden sein, die man für seine Begründung heranzog, oder neuere Studien führen zu neuen Erkenntnissen, und so weiter. Somit gelangt man gleich auf das Glatteis, dass dann die Diskussionsgegner fragen, ob denn Gott dieses nicht gewusst habe, er sei doch allwissend, allmächtig, usw.? Diese muslimischen Argumentationsmuster findet man überall, doch sind diese Muster westliche Muster, und man sollte sich nicht auf diese rationale Ebene begeben, um seinen Glauben zu rechtfertigen, also zum Beispiel das Verbot von Schweinefleisch als vermeintlich schädlich für den Menschen "logisch" begründen zu wollen. (Es gibt nämlich noch mehr als Schweinefleisch, was man eigentlich nicht verzehren sollte, was kaum bekannt ist, und man kann eben nicht alles (vielleicht auch nur das wenigste), was Gott dem Menschen aufgetragen hat, rational mit menschlichen Maßstäben erklären.) Ich glaube, ihr versteht, was ich mit diesem Absatz ausdrücken wollte.

Falls es jemand interessiert, obwohl es nichts zur Sache tut, da man solche obigen Fragen als Gegner und als Befürworter gleichermaßen stellen könnte: Ich stehe Beschneidungen positiv gegenüber, und sehe hier das Erziehungsrecht der Eltern als vorrangig an. Es gibt andere ebenso "einschneidende" Erziehungsmaßnahmen, die irreversibel sind, und wo will man da anfangen, wo aufhören?

Es gibt also genügend Fragen, die teilweise hier beantwortet werden. Bei anderen müsste man sich nochmal genauer in die Quellen stürzen, aber man hat nun einen Anhaltspunkt, welche dafür relevant sind, und welche weiteren Bücher es dazu noch so gibt.

Wer in den Hadithen selber etwas stöbern möchte, dem sei diese einigermaßen seriöse Sammlung zu raten.

Englische Übersetzungen der großen Hadith-Sammlungen beim Center for Muslim-Jewish Engagement der University of Southern California


Ich fange mal mit einem Zitat des entsprechendem Artikels aus der renommierten Encyclopaedia of Islam in der 2. Auflage an, die als autoritativ gilt, und islamwissenschaftlich die Dinge betrachtet (wie übrigens alle ersten drei Artikel). Diese Enzyklopädie ist so angesehen, dass diese als Islam Ansiklopedisi auch ins türkische übersetzt und erweitert wurde. Übrigens wirkten auch Muslime an deren Erstellung mit. Der folgende Artikel ist vermutlich Mitte der 1970er Jahre aktualisiert worden. Damit mag er teilweise veraltet sein, sofern er sich auf die Gegenwart beziehen sollte. Ansonsten, exegetisch eher nicht. Übrigens gibt es manchmal einen Vorteil, ältere Artikel zu bestimmten Islam-Themen zu lesen, denn mitunter werden dort noch Dinge (ggf. offener) geschildert, wie der Islam dies und jenes sieht, oder zu einem bestimmten Jahrhundert gesehen hat, ohne dass vielleicht etwas "beschönigt" oder weggelassen wird, weil es vielleicht heutzutage nicht mehr "politisch korrekt" erscheint, oder die Autoren keine "Gefühle negativ berühren möchten". Zum Beispiel das Thema Sklaverei, oder Mädchenbeschneidung, oder Heiratsalter von Fatima, oder andere kontroverse Themen, wo heutige Islamwissenschaftler sich meist eher sehr defensiv verhalten, wissen sie doch, wie solche Themen durch Islamhasser ausgeschlachtet werden. Und daher diese "heißen Eisen" eher meiden, leider, und dadurch jenen das Feld überlassen, die sich selbst "Islamkritiker" nennen. Naja, ich schweife ab...

Wie üblich, habe ich einige Sätze für die Diagonalleser markiert, ausserdem einiges markiert, damit man auf einen Blick erkennt, welche Region gerade beschrieben wird.

Wer nicht alle Artikel lesen möchte, der findet je nach Zeit die man zur Verfügung hat, unterschiedlich lange Artikel, die alle empfehlenswert und interessant sind, auch wenn einiges sich wiederholt. Lediglich der letzte Artikel ist nur denen Islaminteressierten zu empfehlen, die sich wirklich alles durchlesen wollen, da dort der Islam nicht speziell behandelt wird, sondern das Phänomen Beschneidung als Ganzes betrachtet wird, also auch bei "Naturvölkern", und der Islam dort nicht der Schwerpunkt ist.
KHITÂN (a.), circumcision.

The term is used indifferently for males and females, but female excision is particularly called khifâd or khafd [q.v.]. In the dual, al-khitânâni are “the two circumcised parts” (viz. that of the male and that of the female), and according to tradition “If the two circumcised parts have been in touch with one another, ghusl is necessary” (Bukhârî, Ghusl , bâb 28; Muslim, Hayd , trad. 88; Abû Dâwûd, Tahâra , bâbs 81, 83).
Some words connected with the root kh-t-n denote the father-in-law, the son-in-law, the daughter-in-law (khatan, khatana), or marrying (khutûna). Some of these words must have belonged to the primitive Semitic language, as they occur also in the same or cognate forms in North-Semitic languages.
Circumcision must have been a common practice in early Arabia. It is mentioned, not in the Qur'ân, but in old poetry and hadîth , and the ancient language also has special words for “uncircumcised”, sc. alkhan, aqlaf, aghlaf and aghral (Hebrew 'arel).
In hadîth it is said that Ibrâhîm was circumcised in his 80th year (Bukhârî, Anbiyâ', bâb 8; Muslim, Fadâ'il , trad. 151). This tradition is based on the Biblical report. Ibn Sa'd has preserved a tradition according to which the patriarch was already circumcised at the age of 13 ( Tabaqât , i/1 24). This tradition is apparently a reflex of the practice of circumcision in the first centuries of Islam. We may confront it with the statements concerning Ibn 'Abbâs' circumcision in hadîth . According to some traditions (Ahmad b. Hanbal, i, 273) he was 15 years old when Muhammad died. In other traditions it is said that he was already circumcised at that time (Bukhârî, Isti'dhân, bâb 51; Ahmad b. Hanbal, i, 264, 287; Tayâlisî, Nos. 2639, 2640).
Circumcision is mentioned in hadîth in the story of the Emperor Heraclius' horoscope (Bukhârî, Bad' al-wahy , bâb 6). Heraclius read in the stars the message of “the king of the circumcised”. Thereupon an envoy of the king of Ghassân arrived who reported the news of Muhammad's preaching of Islam. This envoy appeared to be circumcised himself and he informed the Emperor of the fact that circumcision was a custom prevalent among the Arabs.

It is further recognised in hadîth that circumcision belongs to pre-Islamic institutions. In the traditions which enumerate the features of natural religion ( al-fitra ), circumcision is mentioned together with the clipping of nails, the use of the toothpick, the cutting of moustaches, the more profuse length of the beard etc. (Bukhârî, Libâs , bâb 63; Muslim, Taharâ, trad. 49, 50; Tirmidhî, Adab , bâb 14, etc.). In a tradition preserved by Ahmad b. Hanbal (v, 75) circumcision is called sunna for males and honourable for females.

There are differences between the several madhhab's concerning rules for circumcision. Instead of giving a survey of the different views it may be sufficient to translate the passage al-Nawawî in his commentary on Muslim, Tahâra , trad. 50 (ed. Cairo 1283, i, 328) has devoted to the subject, also because it contains a description of the operation:
“Circumcision is obligatory ( wâdschib ) according to al-Schâfi'î and many of the doctors, sunna according to Mâlik and the majority of them. It is further, according to al-Schâfi'î, equally obligatory for males and females. As regards males it is obligatory to cut off the whole skin which covers the glans, so that this latter is wholly denudated. As regards females, it is obligatory to cut off a small part of the skin in the highest part of the genitals. The sound ( sahîh ) view within the limits of our school, which is shared by the large majority of our friends, is that circumcision is allowed, but not obligatory in a youthful age, and one of the special views is that the walî is obliged to have the child circumcised before it reaches the adult age. Another special view is, that it is prohibited to circumcise a child before its tenth year. The sound view according to us, is that circumcision on the seventh day after birth is mustahabb (recommendable), Further, there are two views regarding the question whether in the 'seventh day' the birthday is included or not”.
The treatment of circumcision has not a prominent place in the books of law (see e.g. al-Qayrawânî, Risâla , 161, 305). More important, however, is the value attached to it in popular estimation. “To the uneducated mass of Muslims” says Snouck Hurgronje “as well as to the great mass of non-Muslims, both of whom pay the greatest attention to formalities, abstention from pork, together with circumcision, have even become to a certain extent the criteria of Islam. The exaggerated estimation of the two precepts finds no support in the law, for here they are on the same level with numerous other precepts, to which the mass attaches less importance(De Islam , Baarn 1912, 30; Verspr. Geschriften, i, 402; cf. iv/1, 377). In Java circumcision is generally considered as the ceremony of reception into Islam and therefore sometimes called njelamakéselam (“rendering Muslim”). Apart from this term many other words denoting circumcision are used on Java (op. cit., iv/1, 205-6). In Atcheh circumcision of infidels only is considered as the ceremony of reception into Islam (Snouck Hurgronje, The Achehnese, i, 398).

Mittwoch, 11. Juli 2012

Artikelserie: Feindbild Westen bei einem Teil der Muslime

arabisches Buchcover von Henry Fords



Ich fasse hiermit mal einige zusammenhängende Blogpostings zusammen, und versehe dann dieses Postings mit einem Label "Artikelserien", damit man sie schneller über das rechte Menü finden kann.



Feindbild Westen bei einem Teil der Muslime 1. Teil

Feindbild Westen bei einem Teil der Muslime 2. Teil

Feindbild Westen bei einem Teil der Muslime 3. Teil


Thematisch passend dazu vielleicht noch eine kleine Vorgeschichte zu den heutigen Feindbildern im Nahen Osten oder unter Muslimen:

Hat der "islamische Antisemitsmus" eine lange Tradition in der Geschichte?

Kürzlich hat ja der Sprecher des Islamrats, Ali Kizilkaya, in einem Interview "unglücklich" gemeint: "Es gibt im Islam keinen Antisemitismus, denn Antisemitismus ist eine Form von Rassismus." Das ist natürlich Käse und eine wunderbare Steilvorlage zu Häme, die Realitätsverlust unterstellen, ähnlich der Äußerung vom türkischen Ministerpräsident Erdogan, bezugnehmend und Willkommen heißend, auf den sudanesischen Präsidenten und Schlächter Umar al-Baschir, der meinte: "Ein Muslim kann keinen Völkermord begehen."
Selbst wenn in beiden Aussagen gemeint sein sollte (dabei sträflicherweise nicht auf die Fragen und den daraus resultierenden Kontext eingehend), dass zum Beispiel ein völkermordender Mensch alle seine Eigenschaften als Muslim verwirkt habe, da dieses Verhalten ebenso wie Rassismus nicht konform mit den Grundsätzen des Islams sei. Beide Autoren dieser Sätze sind politisch und interviewtechnisch erfahren genug, das sie wissen sollten, dass diese Behauptungen ihnen selber wieder auf die Füße fallen und daher rhetorisch mehr als ungeschickt. Denn in beiden Fällen lassen sie außer Acht, dass in Geschichte und Gegenwart beides sehr wohl gegeben hat, und zwar von Menschen, die sich für gute Muslime hielten.
Nun ist der Antisemitismus beispielsweise im Nahen Osten eine eher moderne Erscheinung, nicht vergleichbar zu dem Antijudaismus der jahrhundertelang im Okzident wirkte. Daher noch mein Verweis auf den letzten Link. Abgesehen davon darf man nicht vergessen, dass dieser Antisemitismus des Nahen Ostens sich nicht nur auf die Muslime erstreckt, sondern auch Teile von Christen erfasst, zum Beispiel christliche Palästinenser, die teilweise sogar in der Intifada mit ihren muslimischen Nachbarn zusammen Steine schmissen, und manchmal in antisemitische rassistische Denkmuster verfielen.


(Bildquelle: Wikimedia Commons

Srebrenica

Srebrenica, Beerdigung identifizierter Ermordeter am 11, Juli 2007
Heute jährt sich ja das Massaker von Srebrenica zum 17. Mal. Dieses nehme ich zum Anlass, eine Leseprobe mit dem historischen Kontext zu posten. Ich wähle dazu ein Buch, welches mir schon in diverser wissenschaftlicher Sekundärliteratur über den Weg gelaufen ist, es also wohl als zitierfähig gilt. Darunter dann noch ein Absatz einer wissenschaftlichen Untersuchung, welche Faktoren bei der Islamisierung des Balkans unter anderem zum Tragen kamen.

Leslie Benson: Yugoslavia. A Concise History. Basingstoke 2001.

(in googlebooks einsehbar)

[...] The failure of Vance–Owen spelt more disaster for the Bosnian government. On 16 June, Miloseviç and Tudjman met to discuss the partition of Bosnia-Hercegovina, and Miloseviç was pushed by Seselj into purging 43 generals of the Army of Yugoslavia, including the Chief of Staff, in order to secure his hold on power by pre-empting the high ground of nationalist fervour. Renewed offensives brought Mount Igman, overlooking Sarajevo, under Serb control (4 August), and on 24 August the Croatian Republic of Herceg-Bosna was proclaimed. On 27 September, Fikret Abdiç (of ‘Agrokomerc’ fame) announced the formation of the Autonomous Province of Western Bosnia, his old stamping ground around Bihaç, rejecting the authority of the Sarajevo government. Fighting erupted between Muslim and Croat forces for control of the Neretva valley, ending in the capture of Mostar by Croatian forces in November. Mostar, the capital of Hercegovina and religious centre of the Muslims for centuries, was divided into two ethnic ghettos separated by the gap-toothed remains of the legendary bridge, destroyed by Croatian fire, which had stood for 400 years and gave Mostar its name.

The reputation of the United Nations was in tatters, and there was talk of ending the UNPROFOR operation. Hostage-taking, the routine penetration by Serb warplanes of the no-fly zone over Bosnia, refusal to allow passage to humanitarian convoys, all demonstrated the simple truth, that the UN would continue to be brought into contempt as long as it was hobbled by the role of peacekeeper. The fall of Srebrenica to the Serbs in April roused the UN commander General Philippe Morillon to such a pitch of angry compassion for the Muslim population that Security Council Resolution 819 declared Srebrenica a ‘safe area’, followed by five others: Sarajevo, Gorazde, Zepa, Tuzla and Bihaç. But since the UN had no means to defend or supply them, they were anything but safe, and the shepherding of Muslims into these enclaves did the work of ethnic cleansing for the Serbs, putting them all tidily into a demilitarized limbo for later mopping-up. Bosniak forces used the ‘safe areas’ in eastern Bosnia (Srebrenica, Gorazde and Zepa) to launch offensives, but they too were unable to defend them. That was left to the UN, which had only a fifth of the 35 000 troops promised for the task.

Für eine Zukunft ohne Rassismus und Islamophobie!

Sachliche Berichterstattung bzw. Bebilderung oder Stereotypen?

Heute mal kurz ein Aufruf von mir eine Online Petition zu unterschreiben. In der Wortwahl ist die Begründung sicherlich manchmal übertreibend, aber ich finde diese Petition in der Sache richtig und zumindest erwähnenswert, legt sie doch einen Fokus auf eine unterschätzte Strömung in der Gesellschaft, die sich von den extremen Rändern bis weit in deren Mitte hinein manifestiert. Daher bin ich auch für eine repräsentative Demokratie, und Plebisziten gegenüber reserviert, sofern diese nicht ganz konkrete, zum Beispiel kommunale Belange betreffen.

Für eine Zukunft ohne Rassismus und Islamophobie!


Von: Florian Schäfer aus Leipzig

An: Bundeskanzlerin in Deutschland

Für eine Zukunft ohne Rassismus und Islamophobie!

Unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin Angela Merkel findet seit Februar 2012 auf der Internetplattform www.dialog-ueber-deutschland.de der so genannte „Zukunftsdialog“ statt. Die Bürger sind aufgerufen, zu diskutieren, wie „Deutschland in fünf bis zehn Jahren“ aussehen soll und wie wir „gegen Ende des Jahrzehnts“ zusammenleben wollen.
Deutlich ist, dass es sich bei dieser Simulation einer Basisdemokratie lediglich um eine Vorbereitung des Wahlkampfes für Angela Merkel handelt, die in Zeiten harscher Kritik aufgrund ihrer (durch Unterwerfung unter "die Märkte" geprägten) Krisenbewältigungsstrategie auf dem Rücken der Mehrheit der Bevölkerung, dennoch im kommenden Jahr wiedergewählt werden will.
Durch technische Mängel und fehlende Moderation begünstigt, ist der„Zukunftsdialog“ ein willkommenes Mittel für kampagnenorientierte AktivistInnen. Diese können durch hohe Stimmenzahl in einzelnen Vorschlägen vortäuschen, tatsächlich existierende Bedürfnisse der Mehrheit der BürgerInnen zu vertreten.
Es verwundert daher nicht, dass das Forum in hohem Maße von Rechtsradikalen und Islamfeinden genutzt wird, um für deren Ideologien zu werben. So erhielt besonders der in rechtsextremen Internetblogs stark beworbene Vorschlag „offene Diskussion über den Islam“ von Thomas Martin starke Zustimmungswerte und erreichte im Ergebnis mit knapp 150.000 Stimmen den dritten Platz der Bewertungsskala. Das Forum unter der Verantwortung des Bundeskanzleramts ist ein Tummelplatz von RassistInnen jeder Coleur, so werden Kommentare wie der folgende geäußert – und unter Verweis auf die Freiheit der Meinungsäußerung auch freigeschaltet:
„...Natürlich gibt es Menschenrassen, sonst würde es die Wissenschaft der Anthropologie nicht geben. Rassen gibt bei Mensch und Tier. Es gibt die Europide, Mongolide, Negride und Australo-Melaneside. Das sind die Grundrassen der Menschheit. Allerdings ist Islam keine Rasse, sondern bekanntlich eine Religion. Sonst wären Katholizismus oder Hinduismus auch eine Rasse. Das ist natürlich purer Unsinn. Islamkritik hat also absolut nichts mit Rassismus zu tun. Wenn ich einen deutschen Moslem kritisiere, was soll daran rassistisch sein...“
Siehe dazu zur Aufklärung auch das neue Video rechts oben (drauf klicken für die Vollbildansicht), über den Ursprung des Rassismus, wie es zu dieser Fehlinformation kam. Es gibt beim Homo Sapiens keine Rassen! Das steht zum Beispiel anhand der Genetik seit vielen Dekaden zweifelsfrei fest!