Istanbul Fashion Week 2009 |
Es mag einigen bekannt sein, dass die Türkei zu den weltweit führenden Exporteuren von Textilien zählt. Begünstigt dadurch, dass die Türkei der sechstgrößte Baumwollhersteller der Welt ist. Vielleicht hat auch der eine oder andere Tourist Fälschungen von Markenkleidung an den Badeorten erworben, um sich mit Gucci, Versace oder Armani T-Shirts zu schmücken. Vielleicht ist auch noch wenigen bekannt, dass in der Türkei nicht wenige internationale Modemarken ihre Textilien für den europäischen Markt herstellen lassen, z.B. H&M, Hechter, Benetton, Boss, Nike, Prada, usw. Man also durch Outlet-Shops bzw. Fabrikverkäufe ganz legal preiswertere Markenkleidung kaufen könnte. Abgesehen davon, sind auch diese Moden in normalen türkischen Boutiquen und Kaufhäusern preiswerter als in Deutschland. Auch ohne Handeln, welches eher Folklore für einige Touristen darstellt, aber schon 50 Meter vom Touristenbasar entfernt so ein Gebaren unerwünscht sein kann.
Dass sich die Türkei in den vergangenen Jahren im Textilbereich gewandelt hat, vom einstigen Herstellungsland von Billigtextilien und Massenware hin zu Qualitätswaren, dieses mag sich noch nicht so herumgesprochen haben. Dieses wurde erforderlich, weil die Türkei nicht mit den Billigproduzenten in China und Südostasien mithalten konnte und wollte, und auch die EU-Länder Bulgarien und vor allem Rumänien mit Massentextilherstellung Konkurrenten wurden.
Noch weniger bekannt dürfte sein, dass die Türkei nicht nur Zulieferer für etablierte Modemarken wurde, sondern sich anschickt ein Wörtchen in der internationalen Modewelt mitzusprechen. Als Standort für Modedesign sich auch außerhalb des Landes einen Namen zu machen.
Ganz wenige türkische Designer, die ihre Kollektionen schon in Paris, London, New York oder Mailand präsentierten sind einem Insiderpublikum inzwischen ein Begriff.
Aber als Modestandort tritt erst allmählich vor allem Istanbul mit seiner Istanbul Fashion Week ins Bewusstsein der Kreativszene und ihrer Terminkalender.
Nun braucht man nicht extra nach Istanbul reisen, um sich ein Bild von der Entwicklung der Designmetropole Istanbul zu machen, denn:
aus:"Sonderausstellung des Museums für Angewandte Kunst Köln
Das Museum für Angewandte Kunst Köln zeigt im Herbst 2010 [6. November 2010 bis zum 30. Januar 2011.] eine Sonderausstellung zum aktuellen Modedesign aus der Türkei.
Die Ausstellung gibt einen Überblick über die pulsierende, westlich orientierte türkische Modeszene, die sich überwiegend in Istanbul, der kulturellen Hauptstadt des Landes, konzentriert. Sie stellt wichtige und kreative Mode-Designer der türkischen Metropole vor und zeigt, welchen Einfluss Historie und Modernität, Tradition und Innovation, Humanismus und Weltbürgertum sowie Philosophie und Religion auf sie haben. (...)
Die Ausstellung bietet in Deutschland erstmals die Gelegenheit, sich mit zeitgenössischem türkischem Modedesign, der Identität der Designer und ihrer Verortung in einer globalen Gesellschaft auseinander zu setzen. (...)
Zu den an der Ausstellung beteiligten Designerinnen und Designern zählen sowohl international renommierte Labels als auch Newcomer. Begleitet wird die Ausstellung durch ein umfangreiches Programm, das in die türkische Kultur und zeitgenössische türkische Design-Szene einführt."
Ernst-Reuter Initiative des Auswärtigen Amtes
"Istanbul, die Stadt der Kontraste, Mittlerin zwischen Orient und Okzident, einstmals prachtvoller Herrschersitz des Sultans im Osmanischen Reich, heute brodelnde Kulturmetropole am Bosporus. Seit 1997 Partnerstadt Kölns und im Jahre 2010 Kulturhauptstadt Europas.(...) Die junge türkische Künstler- und Designerszene ist wie kaum eine andere in Europa von einem innovativen Aufbruch in das 21. Jahrhundert geprägt. Istanbul ist das kreative Zentrum der türkischen Avantgarde, ob nun in der Kunst, im Design, in der Musik oder der Literatur."aus der Überblicksseite Kölner Museen
weitere Informationen auf der Seite des Museums für Angewandte Kunst Köln
Noch einige optische Eindrücke:
(Bildquelle: flickr)
Das Türkei das Land für Textilien ist, bemerkte ich bereits bei meinem ersten Aufenthalt in Side. Man muss natürlich auch dazusagen, dass es neben der qualitativ hochwertigen Kleidung aber auch günstigere Alternativen gibt, meist an den sogenannten "Einkaufmeilen" vor den Hotels, wo die Qualität bei vielen Kleidungstücken eher eine Nebenrolle spielt. Allerdings sind das meist dann aber die Schnäppchen. LG
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